vonChristian Ihle 06.09.2018

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Lasst euch vom VHS-80ies-Plakat nicht täuschen, Panos Cosmatos “Mandy” ist nicht einfach der nächste nice Retro-Streifen, denn die Dinge, die in “Mandy” geschehen, sind *wirklich* strange. So strange, dass eben nicht “99 Luftballons” den Film eröffnet, sondern King Crimson und von hier an Sludge-, Doom-, und Stonergitarren aus den Boxen dröhnen.

“Mandy” ist ein phantasmagorischer Albtraum, notdürftig in die schwarzen Klamotten eines bitteren Rache-Films gekleidet. Cosmatos wirft in der Hauptrolle seinen unwiderstehlich cageisierenden Nicolas Cage in eine Orgie der Overthetopness.

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Spätestens, wenn Cage seine eigene Axt schmiedet, um den Verbrennungsmord seiner geliebten Frau durch Jesus-Freaks zu sühnen, weißt du: this ain’t your regular revenge movie!
Und das ist noch bevor Cage LSD der Güteklasse Teufelsdosis schleckt. Oder diesem Tiger begegnet.

Zwar kann man in “Mandy” Spuren des End70er/Früh80er-Horrors finden oder ist “Hellraiser” ebenso wie “Heavy Metal” sicher eine visuelle Referenz, doch tappt Cosmatos nie in die Retro-Falle, sondern erschafft eine eigene, bizarre Welt, die zwischen direktem Realismus und purer Phantasmagorie wandelt und sich in Blut und Hässlichkeit geradezu suhlt.

Allein für diese Eigenständigkeit und den Mut, dem Publikum einen nun wirklich nicht einfachen, sondern schwer greifbaren Film hinzuwerfen, der sich den Midnight-Madness-Manierismen der Army Of Darkness – Kategorie durch die psychedelische Schwere und Langsamkeit seiner Erzählung verweigert, gehört Cosmatos schon größte Hochachtung gezollt.
Dafür, dass er die beste Rolle für Nicolas Cage seit „Wild At Heart“ geschaffen hat, verdient er zudem ein bisschen irre Liebe.

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