Am Montag fand ein sehr schöner Plattenspieler-Abend statt, Thomas Meinecke hatte diesmal Jochen Distelmeyer eingeladen, der mit wahnsinnig viel Enthusiasmus seine Platten vorspielte und gar nicht aufhören wollte.
Besondere Erwähnung von Distelmeyer verdienten die Wipers (Jochen: „Habt ihr‘s gefühlt?“), Hans-A-Plast (nach Distelmeyer ist Sängerin Annette Benjamin das weibliche Pendant zu Peter Hein – ein „anderes Angebot des Starseins“ in Deutschland) und Ella Fitzgerald, die die beste Sängerin der Geschichte sei, „ein Wunder“.
Interessant noch die Ausführungen von Distelmeyer zur Thematik „Starsein in Deutschland“ – dass in Deutschland nach der Nazizeit generell – zurecht – eine Ablehnung des Verehrungskults vorherrschend gewesen sei und dass sich deshalb zwei Schulen entwickelten. Einmal im Mainstream, das über einen „Sänger-Darsteller“ die Verehrung gebrochen erlaubte, also eine Uneigentlichkeit des Starsseins verkörperte. Hier parodierte Distelmeyer kurz Udo Lindenberg und nannte als weitere Beispiele der Sänger-Darsteller-Riege Westernhagen und Grönemeyer. Gegenentwurf dazu sei laut Distelmeyer Rio Reiser, der sich der Historie Deutschlands stellte und in seinen Texten und Liedern verarbeitete. In dieser Traditionslinie wiederum stehen dann Peter Hein und Annette Benjamin.
Die Playlist:
S-Express – Theme from S-Express maxi / jd
Associates – Skipping / tm
Hans-a-Plast – Lederhosentyp / jd
Newtown Neurotics – Kick out the Tories / tm
Wipers – Over the edge / jd
Josef K – Sorry for laughing / tm
Estelle – 1980 / jd
Burt Bacharach – A house is not a home / tm
Mos Def – Travellin‘ Man / jd
FKATwigs – Water me / tm
ZHU – Faded lido remix / jd
Sophie – Faceshopping / tm
Billie Eilish – Bury a friend / jd
Chuck Senrick – Wedding Trilogy / tm
Jobim – Waters of March / jd
Frank Sinatra & Antonio Carlos Jobim – how insensitive / tm
Ella Fitzgerald – Spring can really hang you up the most / jd
Ella Johnson with Buddy Johnson & His Orchestra – As I Love you /tm
Lionel Richie – All night long / jd
Wipers, großartig, mein Lieblingssong von ihnen war damals „Alien Boy“. Und endlich mal The Associates mit „Skipping“ vom Jahrhundert-Album „SULK“.