Die nach den ersten Singles – und dem hervorragenden Liveauftritt im heillos überfüllten Schokoladen in Berlin – hochgezüchteten Erwartungen an die Fontaines D.C. als die neue Gitarrenband sind durch das Debütalbum bestätigt!
Ein erstaunlich konzises Werk: auf den Punkt, ohne Füller und mit Hit nach Hit. Was sich bei dem Liveauftritt angedeutet hat, aber nach den Singles selbst noch nicht unbedingt zu erwarten war, ist die erstaunliche Bandbreite, die sich die Band schafft ohne den Fluss des Albums zu verlieren.
Wenn bei „Boys In The Better Land“ damals meine erste Assoziation eine irische Variation der Parquet Courts war und sich nach und nach der Eindruck einer jugendlichnaivwilde The Fall verfestigt hat (Repetition, Repetition, Repetition!), sind auf Albumlänge noch völlig neue Klangfarben in den Fontaines-Sound integriert worden. „Liberty Belle“ hat schönste Up The Bracket – Gitarren und „Dublin City Sky“ greift zurück auf Irish Folk Traditionen, die aber natürlich nicht totgefiedelt werden.
Höhepunkte auf einer praktisch makellosen Platte sind neben dem bereits erwähnten „Boys In The Better Land“ („the radio is all about a runaway model / with a face like sin and a heart like a James Joyce novel“) „Too Real“s insistierender „Is it too real for ya? / Is it too real for ya? / Is it too real for ya? / Is it too real?“-Chorus und die Alarm! Alarm! schreiende Gitarre in „Hurricane Laughter“.
„Dogrel“ – klarer Anwärter auf bestes Gitarrenalbum des Jahres!
Is it too real for ya?
[…] gut gefundene Platten: Thom Yorke – Anima, Die Goldenen Zitronen – More than a feeling, Fontaines DC – Dogrel, Jetzt! – Wie es war 18:45 Neue Serien: Stranger Things 3, Chernobyl, How To Sell Drugs […]