vonChristian Ihle 22.05.2019

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Was für ein wuchtiger Film! Noch nie hab ich die Hinterfotzigkeit der Provinz so ausgestellt gesehen wie in „Jagdszenen aus Niederbayern“. Wie alles, was anders scheint, verachtet wird von einem schreiend anklagenden Konservativismus. Sozusagen die niederbayrische Dorfvariante von Thomas Bernhards „In Österreich mußt du entweder katholisch oder nationalsoszialistisch sein. alles andere wird nicht geduldet, alles andere wird vernichtet“.

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Die repressive Landgesellschaft, die nichts erlaubt, was sie nicht kennt, dafür aber Rassismus und Homophobie mit der Kuhmilch aufgesogen hat. Verwandt natürlich zu Achternbuschs („In Bayern möchte ich nicht einmal gestorben sein“) bissigen Werken über die Kleinstadtniedertracht wie „Das Andechser Gefühl“, aber Peter Fleischmann inszeniert seine Jagdszenen – mit den blutjungen Hanna Schygulla (noch vor „Katzelmacher“!) und Angela Winkler als Dorfluder aus Langeweile – ohne jede Absurdität, sondern beinah dokumentarisch und trifft deshalb noch viel viel härter als Achternbusch.

Eines der größten, leider weitgehend unbesungenen Werke des „neuen deutschen Films“ aus den späten 60ern. Das filmifizierte „Was sollen denn die Nachbarn denken!“.

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