vonChristian Ihle 25.12.2019

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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7inch #recordoftheday
The Pogues – Fairytale Of New York
1987, Pogue Mahone / Charts: UK #2

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„Fairytale Of New York“ ist vielleicht der größte aller modernen Weihnachtssongs. Dabei war „Fairytale“ das Ergebnis einer Wette: Elvis Costello, früherer Produzent der Pogues, forderte Shane MacGowan heraus, dass er keinen Weihnachtssong schreiben könne. „I sat down, opened the sherry, got the peanuts out and pretended it was Christmas“, so Shane zu seinen Schreib-Vorbereitungen.

Shane MacGowans Duett mit Kirsty MacColl gelingt die Seltenheit, gleichzeitig sentimental, herzzerreißend, romantisch, unverschämt, deprimierend und doch hoffnungsvoll-sehnend zu sein. Dass Shane MacGowan selbst an Weihnachten geboren ist, passt also wie ein Rentier-Taxi zu einer betrunkenen Weihnachtsabend-Rückkehr. Dorian Lynskey fasst das im Guardian schön zusammen:

„Once upon a time a band set out to make a Christmas song. Not about snow or sleigh rides or mistletoe or miracles, but lost youth and ruined dreams. A song in which Christmas is as much the problem as it is the solution. A kind of anti-Christmas song that ended up being, for a generation, the Christmas song. It is loved because it feels more emotionally „real“ than the homesick sentimentality of White Christmas or the bullish bonhomie of Merry Xmas Everybody, but it contains elements of both and the story it tells is an unreal fantasy of 1940s New York dreamed up in 1980s London.“

1987 scheiterte „Fairytale Of New York“ übrigens an „Always On My Mind“ der Pet Shop Boys im Kampf um die in England so begehrte Christmas No. 1 (was MacGowan angeblich mit den Worten „we were beaten by two queens and a drum machine“ kommentierte) – dafür chartet „Fairytale“ aber seit 2005 (!) in jedem Jahr in Großbritannien (5x in den Top10, 9x in den Top20).

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