vonChristian Ihle 21.01.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Rob Zombies späte Fortsetzung seines „The Devil’s Rejects“-Meisterwerks ist deutlich besser als zuletzt der schwer erträgliche „31“, aber eben auch ein eher müder Abklatsch des Originals – bekanntermaßen ja mein liebster Horrorfilm der Nullerjahre.

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Ästhetisch greift Zombie mit grobkörnigem 70ies Feeling wieder auf „TDR“ zurück, verliert aber diesen Look im letzten Drittel etwas, wenn sich die Handlung nach Mexiko verlegt. Generell ist dieser letzte Part auch der schwächste, ein Mexican Shoot Out, der austauschbar scheint und beispielsweise gerade erst in „Low Life“ in ähnlichem Setting mit erheblich mehr grotesker Wucht aufgeführt wurde. Viel besser ist der Beginn, der die drei Höllenhunde als berüchtigt-gefeierte Mediensubjekte zeigt (Hallo, Natural Born Killers!) sowie mittig eine unangenehm lang ausgespielte Szene in klaustrophobischem Wohnzimmersetting (Hallo, Last House On The Left!), Clownsmord inklusive.

Wie schon in „TDR“ gelingen Zombie auch in „3 From Hell“ wieder Bilder für die große Leinwand, nur muss das Ende im Vergleich zu „The Devil’s Rejects“ natürlich verblassen. Zugegeben, die Messlatte ist auch sehr hoch, hatte „TDR“ doch eines der stärksten, ergreifendsten Finale in der Horrorfilmgeschichte.

Auch schauspielerisch ist „3 From Hell“ – abgesehen von Bill Moseley als Otis – nicht auf dem Niveau von „TDR“. Erzwungenermaßen, da der große Sid Haig ja so schwer krank war, dass er nur einige wenige Szenen spielen konnte, andererseits aber auch weil Zombie diesmal seine Frau Sheri Moon nun gar nicht in den Griff bekommt und sie ihre in „TDR“ wirklich gut gespielte Baby dermaßen überzeichnet, dass sie zur ständig giggelnden Nervbitch wird.

Alles in allem durchaus anschaubar und klar über Horrordurchschnitt, aber auch kein Sequel, das die Welt gebraucht hätte.

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