Mare
Stiller Film um die alte Frage, wann das Leben nicht mehr reicht und der Drang, ein Mehr zu empfinden, jede Vernunft in den Wind schlägt. Toll spielt Marija Skaricic in der Hauptrolle als Mare diese Fragen des subtilen Empowerments, der stillen Verzweiflung und der Selbstaufgabe zugunsten eines Familienlebens.
Lediglich ihre Liebschaft, der junge polnische Arbeiter – gespielt von Mateusz Kosciukiewicz – überzeugt mich nicht, aber wenn ich mir das schön zurecht legen will, unterstreicht auch das nur wie sehr Mare eben *irgendetwas* in ihrem Leben für sich braucht und dass das eben nicht einmal das Beste der Welt sein müsste, um ihren Durst nach Leben zu stillen.
Futur Drei
https://www.youtube.com/watch?v=cZNg8TIKDqQ
Von “Futur Drei” hätte ich mir mehr erhofft, das war zwischendurch immer irritierend instagramig, hat aber auch seine guten Momente und ist ein recht frischer Blickwinkel auf “Heimat, Zuhause und Herkunft aus postmigrantisch-queerer Perspektive”
Wildland
Familiendrama mit Thriller-Anflügen im dänischen White Trash Milieu. Einige starke Szenen, die aber nicht über die formelhaften geschriebenen Charaktere (insbesondere hinsichtlich der Männer) hinwegretten.
Shine your Eyes
Aus einer durchaus interessanten Ausgangssituation – Nigerianer sucht seinen in Sao Paolo verschwundenen Bruder – entwickelt sich erstmal ein gelungenes Arthouse-Drama um Identität und Zufall bis es am Ende völlig versandet. Schade.
Was ich verwirrend finde: der Film schwankt zwischen tollen Bildern der brasilianisch-brutalistischen Steinwüsten und amateurhaften Videosequenzen.