vonChristian Ihle 01.03.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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SWEET THING

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Eine schöne Geschichte um zwei junge Drifter, die die misslichen Familienumstände in das Ausreissen und ihre Abenteuer treiben. Wunderbar in grobkörnigem Schwarzweiß gefilmt mit guten Darstellern und einem tollen Soundtrack (der Filmtitel leitet sich von Van Morrisons gleichnamigem Song ab). Erwartungen übererfüllt.

CURVEBALL

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Schau an, ein deutsches „Burn After Reading“ das fast auf jeder Ebene gelingt!
„Curveball“ nimmt die wahre Geschichte um einen falschen Informanten des BND, der den Irakkrieg ausgelöst hat (mal grob verkürzt gesprochen) zum Ausgangspunkt, um daraus eine Agenten- und Bürokratiekomödie zu drehen, die sich gewaschen hat.

Alle Kollegen hier sind entweder machtgeil oder karrieristisch oder beides und bringen so einen Ball ins Rollen, der irgendwann nicht mehr aufzuhalten ist, weil sich falsche Fakten wie Anthrax verbreiten.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich soviel Spaß mit „Curveball“ habe, selbst wenn es gegen Ende in eine etwas klamaukige Schlittenfahrt übergeht und die US-Agenten sich in bester „Top Secret“-Tradition in bayerische Gewänder zur Verkleidung werfen, hat sich der Film diese Überdrehtheit durch vorherigen subtilen Aufbau verdient.
Lediglich der eine oder andere BND-Mitarbeiter spielt etwas arg auf der karikaturesken ZDF-Tonleiter und fehlt die eigentlich notwendige stoische Leslie-Nielsen-Haftigkeit, aber darüber sehe ich gerne hinweg, wenn hier der deutsche Film mal aus einer echten politischen Geschichte einen so amüsanten wie ernsthaften Film fabriziert.

THE 20TH CENTURY

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90minütiger kanadischer In-Joke, bei dem sich Bewohner von Quebec und Winnipeg wahrscheinlich entweder vor Lachen beömmeln oder aufgrund der Beleidigungen mit hochrotem Kopf die Leinwand zerschlitzen.
Führe meine Ratlosigkeit auf versäumte deep dives in die kanadischen Befindlichkeiten, Kolonialgeschichte und Innenpolitik der Jahre 1900 etc pp zurück.
Visuell angenehm behämmert, wie ein verrückt gewordener Guy Maddin.
Manchmal aber auch echt zu behämmert.

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