Sieben
Immer noch der Königsfilm des Genres. Eine düstere, existentialistische Exkursion in das Dunkle des Menschen. Brillant besetzt mit Brad Pitt, Morgan Freeman und Kevin Spacey. Regisseur David Fincher und seinem Autor Andrew Kevin Walker muss man heute noch Respekt zollen, dass sie das Ende des Films in dieser Konsequenz durchgezogen haben.
Der Unsichtbare Gast
Schöner spanischer Thriller der alten Schule mit etlichen Plottwists und großem Finale. Fühlt sich an wie ein Kammerspiel, obwohl es doch verschiedene Szenenbilder gibt.
Richtig angenehm, mal wieder so einen schön konstruierten Krimi zu sehen.
Klare Empfehlung.
Hell Or High Water
Ein gut geschriebener und ebenso gut gefilmter Neo-Noir-Western – lediglich was Spannung und Punch anging, ist „Hell Or High Water“ etwas zu unterkühlt um ganz oben bei „No Country For Old Men“ mitzuspielen. Nichtsdestotrotz war eine verdiente und erfreuliche Oscar-Nominierung 2017 die Belohnung.
Die Teuflischen
Ein Klassiker von Henri-Georges Clouzot, ein vertrackter Thriller mit irren Wendungen um einen Mord – oder Nichtmord? – zweier sich verbündender Frauen an ihrem Ehemann respektive Liebhaber. Intrigen, Hinterlistigkeiten, verschwindende Leichen, Obsessionen – “Diabolique” hat die ganze Ladung.
Zodiac
Noch einmal David Fincher! Mit dem damals etwas unterschätzten “Zodiac” hat Fincher einen ganz feinen Police Procedural gedreht, also einen Serienkiller-Film, der sein Augenmerk nicht auf den raffinierten Mörder legt, sondern auf die mühsame Polizei- und Recherchearbeit. Die Verfilmung der echten Geschichte um den Zodiac-Killer (der bereits in einem der Dirty-Harry-Filme seine Fußspuren hinterließ) war auch der Durchbruch für Mark “Hulk” Ruffalo, der hier neben Robert Downey Jr und Jake Gyllenhaal brilliert.
Der Maschinist
„The Machinist“ ist der schmutzige, kleine Evil-Twin von „Fight Club“. Für die Rolle des Trevor Reznik, einem unter Schlaflosigkeit leidenden Fabrikarbeiter, verlor Christian Bale knapp 30 Kilogramm – fast ein Drittel seines Gesamtgewichts. Das überragende Ende, das deprimierende Setting und die Schauspielperformance auch von Jennifer Jason Leigh machen den Film zu einem echten Geheimtipp. (RH)
The Town
Die Karriere von Ben Affleck bestritt verschlungene Wege. Für sein oscarprämiertes Drehbuch zu „Good Will Hunting“ wurde er zunächst als Wunderkind gefeiert und in der Folge auch als Darsteller die jungen Hoffnung der Filmszene, aber zwischendurch ist Ben Affleck zum meistverlachten Mann Hollywoods verkommen. Der offizielle Tiefpunkt war „Gigli“, eine in jeder Hinsicht missratene Thrillerkomödie mit seiner damaligen Lebensgefährtin Jennifer Lopez.
Doch Affleck kam zurück, nahm auf dem Regiestuhl platz und überraschte alle mit dem Thriller „Gone Baby Gone“, der an die Krimis des späten Eastwood erinnerte. Noch vor seinem gefeierten Polit-Thriller „Argo“ erschien Afflecks zweite Regiearbeit „The Town“, die sein eigentliches Meisterwerk ist: Ein durchaus epischer, immer intensiver Krimi über vergebliche Versuche, ein Working-Class-Leben und eine Verbrechensvergangenheit hinter sich zu lassen.
Calibre
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: eine gute Netflix Original Produktion!
“Calibre” ist ein tight inszenierter Thriller über das altbekannte Thema “Städter auf dem Land gehen Jagen”. Hat man natürlich seit “Deliverance” schon oft gesehen, aber “Calibre” erzählt mit so unerbitterlicher Konsequenz, dass alles schlüssig und logisch bleibt und wirkt so wie eine etwas einfachere Version von Saulniers Filmen wie “Blue Ruin”.
10 Cloverfield Lane
Die ersten zwei Drittel von “10 Cloverfield Lane” sind eigentlich ein klassisches B-Movie im Fantasy Film Fest – Style mit leichten Längen in der Mitte, dennoch angenehm altmodisch. Zudem hat die Idee eines “Cloverfield”-Universums schon seinen Charme, andererseits wirkt das Ende nun auch wie ein grundlos angepapptes Billig-Sci-Fi-Finale, nicht?
Aber alles in allem ein ordentlicher Thriller, Cloverfield hin, Cloverfield her.
Uncut Gems / Der schwarze Diamant
Der jüngste Film: eine Netflix-Eigenproduktion der Safdie-Brüder, die seit “Good Time” mit Robert Pattinson zurecht als die großen Talente des Arthouse-Thriller-Dramas gelten. Den Soundtrack zu “Uncut Gems” hat erneut wie bei “Good Time” Daniel Lopatin aka Oneohtrix Point Never verantwortet und als Hauptdarsteller kitzelten die Safdies aus einem äußerlich kaum wiederzuerkennenden Adam Sandler dessen beste (einzig gute?) Schauspielleistung seit “Punch Drunk Love” heraus.
P.S.: eine gute Gelegenheit noch mal auf die brillante Iggy Pop / Oneohtrix Point Never – Kollaboration zu “Good Time” hinzuweisen:
Mehr?
* 10 für Netflix: Dokumentationen
* 10 für Netflix: Drama
* 10 für Netflix: Thriller
* 10 für Netflix: Science-Fiction
[…] * 10 für Netflix: Drama * 10 für Netflix: Thriller * 10 für Netflix: Science-Fiction * 10 für Netflix: […]