Der erste Schimanski-Tatort von 1981 lebt vor allem von seiner schön schmutzigen Ruhrpott-Atmosphäre und einem Götz George, der sich den Schimanski-Charakter mit beiden Händen greift und zu eigen macht. Von der erstes Szene an – Schimanski trinkt rohe Eier zum „Frühstück“ in seiner abgeranzten Wohnung, während er „Leader Of The Pack“ von den Shangri-Las hört – bis zu den impulsiv-proletenhaften Verhören ist die Figur Schimanski hier schon ausdefiniert.
Leider ist der Krimi-Plot wirklich sehr behäbig und selbst der Twist, dass sich Schimanski in seiner wilden Wut im Wald verrennt, ohne die verdächtigen Bäume zu sehen, ist nicht mit dem nötigen Aha! inszeniert, sondern wirkt random drangeklatscht in den letzten fünf Minuten.
Anmerkung 1: so authentisch Schimanski als Prollbulle auch wirkt, so verkleidet sehen die Punks und die Rocker aus, die dem Zeitkolorit geschuldet ihre Gastauftritte haben.
Anmerkung 2: habe den blutjungen Ralf Richter fälschlicherweise für Ingolf Lück gehalten. Verrückt.
Der krimi an sich war nicht der wahre Jakob und, ja, die Figuren wirkten schon ein bischen wie in Kostüme gesteckt, aber trotzdem. Schimmi war ein Knaller, weil es endlich mal Gerechtigkeit auch ohne Schlips gab. Und sogar -oho- Ansätze von Humor.