Sieben Nominierungen für den deutschen Filmpreis und eine Besetzung von Oliver Masucci über Birgit Minichmayr bis zu Albrecht Schuch zeigen schon, dass der bisher nicht unbedingt für Hochkunstkino bekannte Philipp Stölzl („Ich war noch niemals in New York“, „Der Medicus“) mit seiner Verfilmung von Stefan Zweigs Roman einen Prestigefilm drehen wollte.
Hinsichtlich Ausstattung und Cast ist ihm das sicher auch gelungen, doch inhaltlich holpert „Die Schachnovelle“ ziemlich. Stölzl gelingt es nie wirklich, die Qualen des österreichischen Anwalts in der Nazihaft in einer Weise darzustellen, die entweder nachfühlbar oder erschütternd ist, womit das ganze Konstrukt des Films zu wanken beginnt. Die Vermischung aus Realität und Einbildung ist zudem zu Beginn deutlich besser, weil beiläufiger integriert als im weiteren Fortgang, wenn der Holzhammer zum Einsatz kommt.