Dass die Idles als zweifache Songs-des-Jahres-Gewinner („Mother“ & „Danny Nedelko“) von mir mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden, ist für regelmäßige Leser ja kein Geheimnis.
Allerdings hatte ich mit dem ziemlich genau vor einem Jahr erschienenen, dritten Album „Ultramono“ doch so meine Probleme, was insbesondere an der Produktion lag. „Ultramono“ war ein Daueranschlag auf die Sinne, der sich kein Sekunde Ruhe gönnte und schlicht erschöpfend wirkte.
Das scheint die Band ähnlich gesehen zu haben, denn der größte Unterschied auf „Crawler“ zum Vorgänger ist der Wille zur Leerstelle, zum Wirkenlassen, zum Durchschnaufen statt Schreienmüssen.
Dass dadurch nicht die Hitdichte der großen „Joy As An Act Of Resistance“-Platte von 2018 erreicht wird („Collossus“! „Danny Nedelko“! „Samaritans“! „Great“!) mag sein, aber als ganzes Album ist „Crawler“ durch manches Leise nach vielem Laut viel hörbarer.
Dennoch: Mit „The Wheel“ und seinem „CAN I GET A HALLELUJAH?“-Refrain haben die Idles natürlich wieder mindestens einen Song geschrieben, für den Livekonzerte einst erfunden wurden: