vonChristian Ihle 30.11.2021

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Cruella

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Für einen großen Blockbuster aus dem Haus Disney ist „Cruella“ recht originell und auch nicht ganz einfach zu stemmen: eine Origin-Story eines der größten Villains der Disney-Geschichte erfordert natürlich, dass der spätere Bösewicht deutlich genug angelegt ist, ihm aber trotzdem eine Geschichte zu geben, die Empathie ermöglicht.

Alles in allem gelingt Regisseur Craig Gillespie dieser Spagat gut. Nach recht steifem Beginn mit einer langen und dazu noch aus dem Off begleiteten Exposition beginnt „Cruella“ mit dem ersten größeren Heist richtig zu fliegen.

Ich persönlich hatte allerdings schon meine Probleme mit der „bösen“ Seite von Estella/Cruella, da Emma Stone sicherlich als nice Person mehr in character ist, als dass sie die hinterhältige, misanthropische Bitch gut verkörpern kann.

Cruella selbst, also die böse Variante der aufstrebenden Modedesignerin, ist recht offensichtlich nach Vivienne Westwoods Punkwirbelwind durch die Fashion Szene gestaltet.
Das bereitet mir natürlich große Freude wie auch der großartige Soundtrack, der so viele Needle-Drop-Momente aus den 60ern und 70ern hat – inklusive einer Live-Darbietung von „I Wanna Be Your Dog“ in einer zentralen Szene des Films – dass Guy Ritchie blass wird.

Free Guy

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„Free Guy“ hat doch tatsächlich mal einen originellen und verhältnismäßig gelungenen Ansatz für einen Mainstream-Blockbuster!

Guy (Ryan Reynolds) ist eine nonplayable Computerfigur in einem GTA-esquenSpiel – um ihn herum explodiert also ständig irgendetwas und die Bank, in der er arbeitet, wird ständig überfallen.
Eines Tages erwacht er aus seinem Groundhog-Day’schen Nebenfigurdasein und entwickelt ein Bewusstsein.
Los geht die wilde Weltentdeckung!

Das visuelle World Building ist hervorragend, hier versteht jemand wirklich wie Open World Spiele funktionieren und aussehen. Inhaltlich kann man das leider nicht sagen, so richtig schlüssig wird nicht dargelegt, warum nonplayable Charaktere manchmal dann eben doch selbstständig Sachen unternehmen (auch wenn das für Guy selbst durchaus vernünftig begründet wird), aber insgesamt ist „Free Guy“ so unterhaltsam, dass ich mir da mal nicht unnötig großen Kopf machen möchte.

Ryan Reynolds ist als naive Tölpel-Computerfigur mit großem Herz bestens besetzt, Taika Waititi als Villain und egomaner Spieleentwickler-Yuppie-Hipster dagegen eine einzige Katastrophe. Jede Screeminute mit ihm ist die reinste Fremdschämqual (im negativen Sinn).

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