vonChristian Ihle 22.07.2022

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die erste Hälfte von „Shining Girls“ überzeugt als langsames, aber genaues Serienkiller-Procedural und erinnert hier an David Finchers „Zodiac“: überall ermordete, zugerichtete Frauen und zwei JournalistInnen, die versuchen, ein unverständliches Puzzle zusammenzufügen.

In der Hauptrolle glänzt – wie immer – Elisabeth Moss als gleichzeitig versehrte wie kämpferische Frau auf Suche nach Erlösung, trägt dazu Bikini Kill T-Shirts und hört female fronted (Post-)Punk der 80erund 90er auf den Kopfhörern (u.a. Pylons „Danger“).

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Im zweiten Part der Stffel wird allerdings klar, warum dieses Puzzle eigentlich nicht zu lösen ist, denn „Shining Girls“ verlässt weitestgehend seine „The Killing“-Heimat und biegt ab ins „Dark“-Terrain, was nach dem atmosphärisch starken ersten Part der Staffel doch überrascht. Leider gelingt es „The Shining Girls“ allerdings weder im Worldbuilding noch im Darlegen seiner Mystery-Spielregeln auf Augenhöhe mit „Dark“ zu kommen. Bis zum Ende war mir nicht wirklich klar, welche Taten in der Shining-Girl-Welt welche Konsequenzen nach sich ziehen.

So kann man Apples kurzweilige neue Serie sicher mehr geniessen, wenn man gar nicht erst versucht mitzupuzzeln, sondern sich von den tollen Schauspielleistungen um Elisabeth Moss und Wagner Moura sowie dem Soundtrack zwischen Punk und Singer/Songwriter (Cohens „Ballad Of The Absent Mare“ und Angel Olsens Dylan-Cover „One Too Many Mornings“) beeindrucken lässt.

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