Zwei Männer stehen vor ihrer Ranch im weiten, trockenen Land Kaliforniens, als auf einmal aus ungeklärten Gründen Geldstücke und Hausschlüssel aus den Wolken purzeln und einen der beiden tödlich treffen. Die Pferde auf der Ranch spielen verrückt. Der Himmel sieht ein wenig anders aus. Und bewegt sich diese eine Wolke womöglich selbst bei stärkstem Wind gar nicht?
Wie schon in seinen ersten beiden Spielfilmen „Get Out“ und „Us“ gelingt Jordan Peele auch in „Nope“ wieder hervorragend, eine Atmosphäre des unausgesprochen Rätselhaften zu erzeugen, die den Film weite Strecken tragen kann. „Nope“ hat Peeles ambitioniertestes Setting, ist ein Sci-Fi-Western mit etlichen (nicht immer notwendig wirkenden) Nebensträngen, der letztlich in einem großen, gleichzeitig absurden wie ernstgespielten Finale endet.
Je weniger der Zuschauer vorab über „Nope“ weiß, desto besser – liegt viel der Kraft des Films darin, seine doch abgehobene Geschichte Stück für Stück schlüssig zu erarbeiten. Dabei gelingen Peele und seinem Kameramann Hoyte Van Hoytema etliche Bilder, die lange im Gedächtnis bleiben: ein komplett in Blut getauchtes Haus, eine wilde Verfolgungsjagd zu E-Bike & Pferd zwischen Aufblasmännchen…
Ganz so mitreissend wie zwischendurch erhofft erweist sich „Nope“ letztlich dann zwar leider nicht, weil Peele sich nie ganz zwischen Sci-Fi-Horror und -Komödie entscheiden kann, aber der Flug ins Unbekannte unterhält durchaus gut, lässt den Zuschauer nur letztlich achselnzuckend zurück.