vonChristian Ihle 24.11.2022

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Morrissey und die Smiths haben schon so verschiedende Künstler wie die Sparks („Lighten Up Morrissey“) und die Ärzte („Sumisu“: „Und immer wenn wir traurig waren / Und traurig waren wir ziemlich oft / Nahm ich dich in meine Arme / Und dann hörten wir die Smiths“) zu einem Referenzsong* veranlasst.

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Diesen fügt die junge österreichische Band Ein Gespenst auf ihrem Debütalbum nun eine weitere Verbeugung zu…, aber halt? Kann man das, darf man das heute überhaupt noch nach Morrisseys Wandlung in den letzten Jahren? Abgesehen davon, dass man natürlich what difference does it make fragen kann, thematisieren Ein Gespenst dieses Problem selbst im Refrain:

„Aber warum fühle ich etwas bei den Smiths /
Obwohl ich weiß dass Morrissey ein Arschloch ist?“

Die restlichen Strophen sind eine einzige Referenzmaschine:

Radiohead ist nicht mehr das, was es war
Und auch die Pixies hatten kein gutes Jahr
Nichts berührt mich mehr
Nichts berührt mich mehr

Joy Division gibt es nicht mehr
New Order gibt mir nichts mehr
Nichts berührt mich mehr
Nichts berührt mich mehr

Aber warum fühle ich etwas bei den Smiths
Obwohl ich weiß, dass Morrissey ein Arschloch ist?

Wanda hatte exakt ein gutes Lied
Die Sterne hatten exakt zwei gute Lieder
Nichts berührt mich mehr
Nichts berührt mich mehr

Bei Deutschrap hab ich den Einstieg verpasst
Kraftklub habe ich immer gehasst
Nichts berührt mich mehr
Nichts berührt mich mehr

Die Toten Hosen, PeterLicht und Soap&Skin
Kreisky, Ja Panik und der Nino aus Wien
Nichts berührt mich mehr
Nichts berührt mich mehr

Musikalisch lehnen sich Ein Gespenst natürlich bewusst an Johnny Marrs Melodielinien an, aber kleiden ihren Song gerade nicht ins Jingle-Jangle-Indie-Pop-Gewand der klassischen Smiths-Platten, sondern orientieren sich eher an einem Pop-Verständnis, das auf viel Hall setzt und greifen hier auf eine Musikidee zurück, die man vor einigen Jahren mal hypnagogic pop genannt hatte.

Ein starkes Debüt der Band um den Österreicher Elias Hirschl, der im weiteren Leben Autor ist und bereits die Publikumsauszeichnung beim Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat.

* P.S.: obige Songs der Sparks & Ärzte sind natürlich nur die bekannteste Beispiele.

Genannt seien hier auch
* A Wilhelm Scream mit „Me Vs. Morrissey in the Pretentious Contest“

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* O Pioneers!!! mit „My Life As A Morrissey Song“

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* Help She Can’t Swim mit „What Would Morrissey Say“

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* The Organ mit „Stephen Smith“

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* Sandie Shaw mit „Steven (You Don’t Eat Meat)“

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* Manic Street Preachers mit „1985“
(„Morrissey and Marr gave me choice / In 1985, in 1985“)

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* The Associates mit „Stephen, you are really something“
(was natürlich ein Antwortsong auf „William, you are really nothing“ war)

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* und natürlich Anal Cunt (hier Anmerkung zur Band) mit „Johnny Violent getting his ass kicked by Morrissey“

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