My Favourite Records mit Max Müller (Mutter)

Max Müller ist einer der wenigen hiesigen Untergrund-Künstler mit Breitenwirkung. Auch wenn seine Hauptband Mutter natürlich noch nie Charts oder ähnliches getroubled hat, ist ein Jan Müller von Tocotronic glühender Fan (wie hier im empfehlenswerten Podcast nachzuhören) oder lief bereits vor fast zwanzig Jahren ein Dokumentarfilm („Wir waren niemals hier“) über die Band auf der Berlinale und später im Kino (u.a. von Robert Stadlober hier in der Rubrik als bester Musikfilm überhaupt gewählt).

Vor Mutter war Müller aktiv in den ebenfalls in gewissen Kreisen vielgerühmten Campingsex sowie der wilden, nach dem Hamburger Serienmörder aus dem Goldenen Handschuh benannten Punkband Honkas und bei Muselmanisches Türkmenen Batallion Der SS Bei Gebetsübung (so man discogs glauben darf, eine Veröffentlichung aus dem Wolfsburger Kassettenuntergrund von 1981).

Serienmörder hin, Kassettenuntergrund her – mit Mutter hat Müller zudem einen der besten deutschsprachigen Songs des letzten Vierteljahrhunderts geschrieben: „Die Erde Wird Der Schönste Platz Im All“ (auf dem vorletzten Album auch erfolgreich von Chuckamuck gecovert). Nun erscheint nach „DIE NOSTALGIE IST AUCH NICHT MEHR DAS WAS SIE FRÜHER EINMAL WAR” (2008) mit „Was Weiss ich“ Müllers viertes Solo-Album auf dem Hamburger Label Fidel Bastro. „Was Weiss ich“ erinnert an Anton Newcombes DIY-Herangehensweise an die jüngsten Brian Jonestown Massacre – Platten oder an Brezel Görings letztjähriges Anti-Chanson-Album:

Müller probiert, Müller tüftelt, Müller miniaturt und doch ist Müller viel zugänglicher als bei manch harschem Release aus der Vergangenheit.

* Die drei besten Punksongs/-singles?

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** Friday on my mind – London