Townes van Zandt, einer der ganz großen im Singer/Songwriter-Country-Zwischenbereich, ist aufgrund seiner Platten und seines Outlaw-Lebenwandels eine geradezu mythische Figur in manchen Kreisen. Aus guten Verhältnissen kommend wurde er – wie Lou Reed – in seiner Jugend einer Elektroschocktherapie unterzogen, was wohl nachhaltig Schädigungen verursachte. Er zog in einen Trailerpark, lebte von Hand in den Mund, hatte zwischenzeitlich großen Erfolg, ohne aber Kompromisse machen zu wollen oder gar in der Nashville-Maschinerie je ankommen zu können.
Van Zandts Leben bietet Tragik, Schmerz und unglaublich gute Lieder („Waitin‘ Around To Die“, einer der besten Country-Folk-Songs der 60er… ach was, überhaupt!) und das macht natürlich auch diese Dokumentation über sein Leben sehenswert. So ganz durchdringt Regisseurin Margaret Brown in „Be Here to Love Me“ bei aller Zuneigung und Bewunderung zu ihrem Sujet allerdings das Wesen von Townes van Zandt dennoch nicht, so dass am Ende weiterhin rätselhaft bleibt, was ihn in diese desolaten Ecken des Seins getrieben hat.
Noch bis 31.5. in der ARTE Mediathek zu finden.