Christin Nichols & Julian Knoth – In Ordnung
Christin Nichols bereitet die Welt langsam auf ihr zweites Solo-Album vor und überrascht nun mit einer gelungenen Kooperation mit Julian “Die Nerven” Knoth. Interessanterweise bringen beide Parteien ihren Style ein und verstärken sich gegenseitig. Durch Knoth wird Nichols’ Sound rauher & nervöser, durch den typischen Nichols-Refrain wiederum klingt “In Ordnung” wie eine Popversion von Nerven-Songs.
Das Lunsentrio – These, Antithese und Synthese zur Beibehaltung des Namens Heinrichplatz für den Heinrichplatz
Ein selten diskutiertes Thema in der Popmusik: die Umbenennung von Straßennamen! Wie gut dass sich das Lunsentrio dieser Aufgabe widmet und die Neu-Taufe des Heinrichplatz in Kreuzberg als Rio-Reiser-Platz in einem Lied mit Hegel’schem Anspruch ausdiskutiert. Musikalisch knüpft die Band um Hank Schmidt in der Beek und Nick McCarthy mit dieser neuen Single an ihr hervorragendes letztes Album “69 Arten den Pubrock zu spielen” an, baut – angemessen! – leichte Rio ’86 Vibes ein und hat Carsten Friedrich von Superpunk/Liga der Gewöhnlichen Gentlemen als rasenden Reporter für einen Spoken Word Einsatz gewinnen können.
Jesse Ahern – Bankrobber
Nimmt man all die E-Gitarren-Power-Chords und die von Jamaica inspierte Produktion weg, bleibt immer wieder die Erkenntnis, wie sehr Joe Strummer Lagerfeuermusik im besten Sinn geschrieben hat. The Clashs “Bankrobber” mit dem schönen anarchistischen Refrain (“My daddy was a bank robber / But he never hurt nobody / He just loved to live that way / And he loved to take your money”) ist ein Singalong, ein Hit eben auch in einer simplen akustischen Version wie hier von Jesse Ahern.
Routine Death – The Free Man Thinks Of Death
Die schwedisch-texanische Band Routine Death zitiert in “The Free Man Thinks Of Death” den religionskritischen Philosophen Baruch Spinoza und klingt wie Joy Divisions “Atmosphere” via Vår. Ein Hammersong.
Classic:
Vår – The World Fell
A propos Vår! Mit VAR meine ich natürlich nicht den Videoschiedsrichter (obwohl sicher auch eine schöne Inspirationsquelle für wütende Songs), sondern das Cold-Wave-Nebenprojekt von Iceage mit u.a. Lower.
Ich liebe auch deren damaligen Albumtitel “No One Dances Quite Like My Brothers”.