vonLeisz Shernhart 13.02.2024

Poetik des Postfaktischen

Zu viel Form für zu wenig Inhalt: Zur Rolle des Kulturschaffenden in der postfaktischen Gesellschaft. Betrachtungen ohne abschließende Bewertung.

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Schülerin:          Was ist denn nun mit der Zunge, Monsieur Bébé (so wird Bratis-Berger liebevoll von seinen Schüler*innen genannt, denn er unterrichtet wohl auch Französisch)? Was sollte das nun bedeuten?

Bratis-Berger:   Also, ehrlich gesagt, das habe ich echt auch nicht gecheckt. War aber mega krass auf jeden Fall, findet ihr nicht?

Wow! Chapeau! Ich bin tief beeindruckt von dieser ehrlichen und kameradschaftlich jovialen Antwort des überaus motivierten Junglehrers. Herr Bratis-Berger wird es sicherlich weit bringen im deutschen Schulwesen.Er, Schwert und Schild des deutschen Bildungsbürgertums, wird den kotbesudelten Pisa-Karren mit nacktem Oberkörper und eingeölten Hirnmuskelpaketen eines Tages für uns aus dem Dreck ziehen. Ich sage das aus tiefster Überzeugung, ohne jegliche Ironie, und wünsche mir für meine Tochter nichts sehnlicher, als dass sie ihn hoffentlich bald als Klassenlehrer bekommen wird, wenn sie nächstes Jahr auf die weiterführende Schule wechselt. Bratis-Berger, den ich, um meiner Wertschätzung für seinen Intellekt und seine Aufopferungsbereitschaft ausreichend Rechnung zu tragen, im Folgenden gerne als den „Hirnheiland“ bezeichnen möchte, ist Siegfried der Drachentöter. Er und seinesgleichen sind wahrlich die letzte Hoffnung des Abendlands, das äußerste Bollwerk gegen den Stumpfsinn, die Leibgarde des Verstandes, die sich schützend in die Schussbahn wirft, bevor die wilden Horden der Einfalt die letzte Bastion des humboldtschen Bildungsideals erstürmen können. Danke, Monsieur Bratis-Berger! Carrément, merci beaucoup! Was aber ist denn nun mit dieser verfluchten Zunge? Ich werde mich erdreisten, darüber im nächsten Blogbeitrag einige Vermutungen anzustellen.

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