Ein paar Tage hat es gedauert, aber nun wird das Sportbecken seinem Ruf, ein kalter Bergsee zu sein, nicht mehr gerecht. Es ist kuschelig warm zum Leidwesen unserer Eisschwimmer-Fraktion.
Das ist allerdings das geringste Problem, das wir gerade im Prinzenbad haben. Das „kuschelig“ ist das Problem. Soll heißen, das Sportbecken ist (zumindest morgens) übervoll seit dem das Mehrzweckbecken aus Kostengründen geschlossen wurde.
Eigentlich schon erstaunlich in Anbetracht der bisherigen Agenturmeldungen, die fälschlicherweise verkündeten, dass das Sommerbad Kreuzberg nur bei schönem Wetter offen sei. Im Radio war sogar zu hören, Schwimmwillige sollten vorher zur Sicherheit im Bad anrufen, ob es überhaupt geöffnet hätte. Auch eine Information, die für das Prinzenbad nicht stimmt.
Von solchen Meldungen hat sich aber wohl niemand vom Badbesuch abschrecken lassen. Momentan führt das wunderschöne Wetter mit viel Sonne und angenehmen Lufttemperaturen zu einem unerträglichen Gedränge im Sportbecken. Nicht nur die SommerbadlerInnen und Stammgäste des Prinzenbades, sondern auch noch die Badegäste aus anderen, inzwischen geschlossenen Sommer- und Freibädern der Stadt, frequentieren das Sportbecken. Das müßte jetzt eigentlich öfters in der Woche gereinigt werden. Aber wo sollen wir dann währenddessen schwimmen und wieviel Mehrkosten würden die zusätzlichen Beckenreinigungen verursachen, um mal die Argumentation der Bäderbetriebe zum Thema „Kostenreduzierung“ aufzunehmen?
Was die Agenturmeldungen nicht schaffen – nämlich „Weniger Besucher“- , wird hoffentlich nicht durch die Schließung des Mehrzweckbeckens erreicht. Die Badegäste sind empört über das geschlossene Becken. Die Anhänger der Verschwörungstheorien mutmaßen sogar einen neuen Komplott, um die Besucherzahl niedrig zu halten und damit eine vorzeitige Prinzenbadschließung für den September 2013 argumentativ vorzubereiten. Das finde ich doch stark übertrieben. Aber ich denke, das sich die Berliner Bäderbetriebe mit der Beckenschließung keinen Gefallen getan haben. Das war alles andere als eine gelungene Marketing-Strategie. Schade, gerade auch im Hinblick auf die interessanten Projekte, die die Bäderbetriebe in den letzten Jahren entwickelt haben! Die sind nun nicht mehr Gesprächsthema auf der Cafeteria-Terrasse. Stattdessen wird nun laut über einen Flashmob im geschlossenen Mehrzweckbecken nachgedacht.
Das ist einfach enttäuschend und irgendwie unglaublich dumm was da passiert … öffentliche Schwimmbäder ebenso wie öffentlich Bibliotheken sind enorm wichtig aus den verschiedensten Gründen … ein Wert den man absolut nicht einfach so aufgeben sollte.