Der Ausgang zu den Schwimmbecken wurde inzwischen verlegt. Er befindet sich jetzt neben dem Eingang zu den Becken. Das ist auch viel praktischer. Nun müssen wir nicht mehr an den Baggern und der ganzen Buddelei für die neue Schwimmhalle Kreuzberg vorbei. Das spart Zeit.
Ausserdem gibt es jetzt draussen behelfsmäßige Umkleidebereiche. Bauzäune mit Sichtschutz, die an drei verschiedenen Orten im Schwimmbeckenbereich aufgestellt wurden. Das ist schon mal prima. Gut wäre auch noch eine Überdachung der temporären Umkleidebereiche, da es in den nächsten Tagen immer mal wieder regnen soll. Sich im Regen anziehen ist nicht so schick. Vielleicht ließen sich die Dächer so weit oberhalb der Umkleidebereiche anbringen, dass sie den Pandemieregeln entsprechen bzw. keine geschlossenen Räume bilden.
Es hört sich merkwürdig an – das gebe ich zu -, aber das Schwimmen zu diesen Corona-Zeiten hat auch einige Vorteile. In den Becken ist ordentlich viel Platz, da sich nur eine begrenzte Anzahl von SchwimmerInnen gleichzeitig im Becken aufhalten darf. Ein weiterer Vorteil: Kein Gedränge am Beckenrand und bislang vergnügte und höfliche PrinzenbadlerInnen um uns herum – selbst bei hohen Temperaturen. Die breiten Doppelbahnen im Sportbecken ermöglichen darüber hinaus ein entspanntes Training. Selten war das Schwimmen so angenehm wie zu diesen merkwürdigen Zeiten.
Auch vor dem Prinzenbad-Eingang und im Duschbereich ist in dieser Saison Schlangestehen kein Thema. Die kalten Duschen draussen werden weniger frequentiert als die heißen Innnenduschen und selbst die Mutigen unter uns stehen nicht stundenlang unter der kalten Dusche.
Auch im Cafebereich muss nicht lange angestanden werden, und die selbstgemachten Torten und sonstigen Speisen werden nicht so schnell weggefuttert. Okay, die Unterhaltungen auf der Cafeteria-Terrasse, die entsprechend der Pandemieregeln über große Distanzen hinweg geführt werden müssen, sind etwas anstrengend. Obwohl – so einige interessante Gesprächsthemen, die sonst leise geführt worden wären, bekommt wir jetzt alle mit… Manche FremdschwimmerInnen mischen sich auch ungefragt in ein Gespräch ein, das wir über mehrere Tische hinweg führen. Das kann interessant sein, aber auch manchmal nerven.
Sozialkontakte, ein weiterer Vorteil, können jetzt viel besser gepflegt werden. Denn um 10 Uhr muss die Frühschwimmerschicht das Prinzenbad verlassen. Somit ist das Zeitfenster streng getaktet. Bis 9.30 Uhr darf geschwommen werden, dann ruckzuck umziehen und ein schnelles Frühstück in der Cafeteria. Das bedeutet, wir sehen zur Morgenschicht – entsprechend der Gewohnheiten der Stammgäste, oft immer nur die selben Gesichter. Verabredungen erübrigen sich, und die Pflege der Sozialkontakte ist um einiges einfacher.
Last but not least: Viele motzen über die nur kurzfristige Buchungsmöglichkeit eines Zeitfensters oder auch darüber, dass wir nicht in einem Rutsch gleich für die gesamte Saison Zeitfenster buchen können. Aber ich denke, wir sparen unter Umständen gerade dadurch viel Geld. Wir müssen immer noch mit einem erneuten Lockdown rechnen. Stellt Euch mal vor, ihr hättet dann eine Saison- oder Mehrfachkarte oder sehr viele Zeitfenster im Voraus gekauft und könntet sie dann nicht abschwimmen…