vonChristian Ihle 26.07.2011

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„Auf der Flucht vor der doofen Gesellschaft stürzte ich mich als Heranwachsender in die Nische, bis mir irgendwann auffiel, dass es sich bei dieser vermeintlichen Subkultur keineswegs um einen Gegenentwurf handelte, sondern lediglich um ein durch und durch bürgerliches Schattenspiel mit noch mehr ungeschriebenen Gesetzen als zu Hause bei Mama. (…)

Nach ein paar Liedern (des Konzertes der Hardcore-Band Unbroken, Anm.) wich die anfängliche Euphorie allerdings dem schalen Gefühl, das alles schon mal gehört zu haben. Nicht nur vor 15 Jahren, sondern auch vor fünf Minuten. Ach, stimmt ja, abwechslungsreich war diese Musik nie. In jeder zweiten Ansage ging es, auch das ein Déjà-vu, darum, wie toll es doch sei, hier zu sein, we’re all in it together, das Destillat der gesprochenen Worte: alles ist gut, denn wir sind hier ja unter uns.

Man zahlt Eintritt zu einem exklusiven Club, in dem man sich ein konserviertes Lebensgefühl abholt. Mehr Dienstleistung geht nicht. (…)
Subkultur, das ist wohl immer relativ. Daher wird es immer kleine Szenen geben, die sich 1. für ganz anders und 2. viel geiler als die anderen halten. Taubenzüchten und Briefmarkensammeln funktioniert nicht anders.“

(Nagel im OPAK Magazin über die Hardcore-Subkultur anlässlich eines Besuches eines Londoner Konzertes von Unbroken)

Inhaltsverzeichnis:
* Teil 1: Alle Schmähkritiken über Bands, Künstler und Literatur
* Teil 2: Alle Schmähkritiken über Sport, Politik, Film & Fernsehen

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