Der Bär flattert heftig in nördlicher Richtung.
Eine Freundin aus München, die dort bei einer Zeitung arbeitet, schreibt uns: »Hallo Barbara und Jörg, hab gerade mit viel Vergnügen den Papst-Monat nachgelesen. Leute, die bei bayerischen Zeitungen arbeiten, haben harte Wochen hinter sich, das kann ich euch sagen. Zu der Aktion am Marienplatz mit Ledig und Kastner kann ich noch eine nette Randnotiz beitragen: Weil die ja nicht blöd sind, sind sie nur zu zweit aufgetreten, weil erst ab drei Personen eine meldepflichtige Versammlung vorliegt. Und weil deshalb die eingreifwillige Polizei in juristische Nöte geriet, ging eine zivile Polizistin dazu über, die Passanten zu fragen, ob sie sich denn nicht in ihren religiösen Empfindungen gestört fühlen.
Tja, nun hat dieser Wahnsinn ein Ende – und der nächste subito begonnen. Ozapt is, ihr wisst Bescheid. Ich werde Matthias heuer erstmals zwingen, mit mir in den Schichtl zu gehen. Das ist eine Art Kabarett, wo der Schichtl einen aus dem Publikum köpft, ein Spektakel, wie man es früher gerne hatte, und das ihr vielleicht sowieso vom Oktoberfest kennt. Jedenfall sagt Matthias seit zirka zehn Jahren jedes Mal, wenn ich endlich mal rein will zum Schichtl (Schlachtruf: ›Auf geht’s beim Schichtl!‹): ›Du, lieber nächstes Jahr.‹ Heuer ist er fällig. Ich werde berichten … Bis bald hoffentlich, Anna.«
(AK /BK / JS)