vonSchröder & Kalender 17.11.2006

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.

Efeu spielt in der antiken Mythologie eine große Rolle. Dionysos wurde häufig mit einem Efeukranz auf dem Kopf abgebildet. Im Griechischen heißt der Efeu ›Kissos‹ nach einem Jüngling im Gefolge des Dionysos, der alle durch seine tollen Sprünge ergötzte, bis er sich dabei einmal so schwer verletzte, daß der Gott ihn von seinen Leiden erlöste und in Efeu verwandelte, damit er auch weiterhin alles in seiner Nähe Befindliche umarmen konnte.

Im Volksbrauch ist der Efeu das Symbol für Liebe, Freundschaft, Reichtum und Glück. Das Trinken aus einem Efeuholzbecher sollte den Keuchhusten lindern, seine Beeren galten als Heilmittel gegen die Pest. Auch bei Wahnsinn hilft er: Man fülle einen großen Topf mit jungen Efeuranken, die noch nicht geklettert sind, und gebe zweieinhalb Liter Weißwein dazu. Einige Zeit ziehen lassen, dann gut auspressen. Mit dem Saft die Schläfen und die Stirn des Kranken alle zwölf Stunden einreiben.

Efeu (Hedera helix) kann fünfhundert Jahre alt werden und ist ein immergrünes Gewächs, das in der vollen Sonne ebenso wie im Schatten gedeiht. Er bildet eine dichte Bodendecke oder klettert mit Haftwurzeln an Wänden oder Bäumen empor, dazu braucht er keine Stütze oder Hilfe. Efeu ist aber kein ›Würger‹, der die Bäume umbringt.

Der März-Efeu stammt von einer Pflanze, die seit 1980 in unserem Büro steht. Im Oktober 1999 flocht Barbara Kalender einen Kranz aus diesen Ranken und schenkte ihn Jörg Schröder zum Geburtstag. An diesem Tag erhielten wir auch ein Exemplar des Buches ›Kapitale Lust‹ von Zacharias Zaster, das uns gut gefiel.

So beschlossen wir, in Zukunft allen Autorinnen und Autoren, die wir im März Verlag – wenn es ihn noch gäbe – gern verlegen würden, mit dem März-Efeu zu ehren. Versteht sich von selbst, daß der März-Efeu immer nur dann verliehen werden kann, wenn die Triebe nachgewachsen sind.

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Kapielski schrieb uns am 9. Dezember 2002, 9:09 Uhr:

»Barbara, Jörg,
ich dachte, ich hätte schon einen Dankes Emil versandt, aber die Buchhaltung geht gerade hier etwas zwerch und die Apparate laufen nicht so … Hier seht Ihr, wo der Kranz seine Wirkung zu tun, montiert ist. Ich grüße Euch herzlich!
TK«

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Wir sind wieder einmal dabei Briefe, Manuskripte, Notizen und Zettelkästen aus den Jahren 2001 bis 2005 für das Deutsche Literaturarchiv zu ordnen. Während wir diese Materialien in die grauen Mappen der Handschriftenabteilung und schließlich in die grünen Kästen betten, greifen wir einige schöne, absurde oder sonst wie interessante Blätter heraus und werden diese in loser Folge in unser tazblog stellen.

(TK / BK / JS)

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