vonSchröder & Kalender 11.04.2009

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in westlicher Richtung.
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›Einer flog über das Kuckucksnest‹ war Ken Keseys  erster Roman, er wurde 1962 veröffentlicht. Die deutsche Erstausgabe erschien 1972 im  März Verlag. Das Buch wurde 1975 von Milos Formans verfilmt mit Jack Nicholson in der Hauptrolle, gewann 5 Oscars, 6 Kritikerpreise und wurde ein Welterfolg.

Ein unbekümmerter vitaler Mensch kämpft in einer Heilanstalt, die das Modell einer totalitär beherrschten Gesellschaft ist, um seine Selbstachtung. Herrscherin in dieser Anstalt ist die ›Grosse Schwester‹; sie übt absolute Macht aus, mit psychischem Terror, Medikamenten und Folterungen. Ihr Polizeitrupp sind drei schwarze Pfleger, die, wie sie, nur zu hassen gelernt haben, und »auf einer Hochspannungs-Wellenlänge des Hasses steht sie mit ihrer Truppe dauernd in Verbindung. Unter perfektem Terror funktioniert in dieser Anstalt der Mensch, statt zu leben. Der Tagesablauf ist vom Computer auf die Minute genau gesteuert: wer auch nur zu fragen wagt, was das für eine Tablette sei, die er schlucken müsse, wird als Aufwiegler gefoltert.«

In dieses Netzwerk der Unterdrückung poltert McMurphy, eine kräftige, ungebeugte Spielernatur voller Lebenslust. Wegen seinen leidenschaftlichen Gefühlsausbrüchen haben ihn Ärzte als Psychopathen bezeichnet. Er nimmt den Kampf gegen die ›Grosse Schwester‹ auf,  flösst den Insassen Mut zur Selbstachtung und zum Widerstand ein; schließlich kämpft er hoffnungslos, aber ungebrochen, bis er durch eine Lobotomie ausgeschaltet wurde.

Die Geschichte von McMurphys Kampf gegen die ›Grosse Schwester‹  erzählt ein Halbindianer; seit Jahren ist er in dieser Anstalt eingesperrt. Ein Mittel, sich der Vernichtung seines Ichs zu erwehren, wendet er konsequent an: Er spricht kein Wort, und das Pflegepersonal hält ihn für taubstumm. So hat er sich seinen kritischen Verstand bewahrt, er behält den Überblick und flieht nach McMurphys Tos aus der Anstalt zurück in das Gebiet seines Stammes.


Ken Kesey, ›Einer flog über das Kuckucksnest‹. Orig.-Titel: ›One flew over the cuckoo’s nest‹. Aus dem Amerikanischen von Hans Hermann. Brosch.,  328 Seiten, März Verlag 1972 (nur noch antiquarisch erhältlich).
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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ARX330NkrCA[/youtube]

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(KK / BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2009/04/11/einer_flog_ueber_das_kuckucksnest/

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kommentare

  • ein sehr treffendes bild der US amerikanischen wirklichkeit,und im film mit passenden darstellerinnen ganz fein auf die punkte gebracht.allein der name der groszen weissen gut kreuz schwester:unübersetzbar…..elektroschock als therapie ! medizin zur ruhigstellung und kontrolle ,all das mit dem anspruch nur helfen zu wollen,das perfekte gutmenschliche,irre auch amerikanische.bestens geschrieben.forman war dem entflohen,dachte er und fands wie gezeigt perfider vor….

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