vonDetlef Berentzen 02.12.2009

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Mir geht es in meinen „Good Newz“ um Menschen und Projekte, die sich gegen den immergleichen Alltag stellen, ihn verändern, Anfänge wagen, sich für Land und Leute engagieren. Es geht um Träume und Visionen. Um Mut und Phantasie. Es  geht darum zu zeigen, daß autoritäre Enge nicht alles ist und radikale Experimente möglich sind.
Als aktuell klammheimlicher Sympathisant der taz, altersmilder Ex-tazzler und ständiger Beobachter der Damen und Herren in der Dutschke-Straße ist das Unternehmen „taz“ für mich ein Projekt, das oft genug fröhlich experimentiert und dabei seine Anfänge nicht verraten, sondern sich nur immer wieder nachholend modernisiert hat. Die Entscheidung für die „taz Genossenschaft“ war so ein Schritt in die nachholende Moderne. Und als mich neulich mein alter Freund Bernhard Brugger, Steuerberater der taz, anrief, mich auf die Erfolge dieser Genossenschaft aufmerksam machte, haben wir uns, aus aktuellem Anlass, entschieden, gemeinsam die GoodNewz „tazGeno9000“ zu platzieren. Voilà.

Im Jahre 1991, gerade mal zwölf Jahre alt, stand die Tageszeitung „taz“ im Feuer ihres bis dahin größten Konflikts: Entweder VERKAUF!, so die Redaktionsmehrheit, an einen potenten großen Verlag….oder die Gründung einer GENOSSENSCHAFT!, so der Wunsch der Mehrheit aus Technik und Verwaltung, die damit die Autonomie des taz-Verlags bewahren und auf Beteiligung und Engagement der LeserInnen setzen wollte. Die Vertreter der Genossenschaftsidee setzten sich durch. Zum Glück, denn die Genossenschaft wuchs langsam, aber sicher, dann immer kräftiger auf nunmehr 8.992 GenossInnen (Stand 1.12.2009) mit mehr als 8,5 Mio Eigenkapital an – tazGenossIn No. „9000“ wird also in Kürze beitreten.

Die  Entscheidung  für die taz-Genossenschaft war ein Meilenstein für die deutsche Presselandschaft. Genossenschaftssatzung und Redaktionsstatut garantieren eine klar strukturierte und transparente Pressefreiheit, wie sie hierzulande sonst nirgends  zu finden ist. Die Rechtsform der Genossenschaft ist ideal, um gemeinsam mit vielen kleinen Einlagen ein großes Ziel zu verfolgen. Sie garantiert Beständigkeit und Unabhängigkeit. Die wirtschaftlichen Zahlen werden im Einladungsinfo zur jährlich im September stattfindenden taz-Genossenschaftsversammlung umfassend präsentiert.

Wenn man derzeit erleben muss, daß anerkannte Journalisten wie ZDF-Chefredakteur Brender aus machtpolitischen und Sergej Lochthofen, Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, aus angeblich wirtschaftlichen Gründen gekündigt werden, wird eine demokratische, engagierte und transparente Genossenschaft, wie die der taz, ob der bedrohten Pressefreiheit immer unverzichtbarer.

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https://blogs.taz.de/spurensuche/2009/12/02/105/

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kommentare

  • Es ist nicht zu übersehen, daß sich die Republik in eine Richtung verändert, die die Wähler der letzten Bundestagswahl bestimmt nicht wollten.

    Sollte die Entwicklung so weitergehen, muß man sich als Bürger, der die Bundesrepublik Deutschland immer als Glücksfall ansah, um Widerstand Gedanken machen.

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