Ich hoffe die Beiden kommen in diesem Jahr wieder. Schlagzeug, Akustikgitarre, young vocals und basta. Standen im letzten Herbst vor dem Brandenburger Tor, die glasige Akademie im Rücken und hatten Spaß. Einfach und so. Keine russischen Wachsoldaten, keine versilberten Vopos, keine Fahnenträgerinnen, die sich für Touristen irgendeine Zeitgeschichte aus den Fingern saugen, kein ohrenverstopfendes „El condor pasa“, nein, nur zwei Jungens, die vielleicht Geld für ihr Hostel oder ein Bahnticket brauchten und dafür ihren Beat präsentierten. Und ich hatte wieder das Aufnahmegerät für den kleinen Audiohunger zwischendurch dabei. Gut so.
Kein Keyboard, kein Sampling, kein PillePalle – manchmal mag ich das, brauche es sogar, in memoriam der Zeiten, wo man noch barfuß in Amsterdam oder Paris eine Portion Canned Heat verteilte: „She said Lord have mercy with my wicked son“. Alles schwer akustisch, unplugged. Das rührt mich immer wieder, weil ich ein alter Sack bin. Auch neulich in Seattle, wo langhaarige Kids vor der Markthalle Cobain spielten: „Come as you are!“ Genau!, dachte ich und dann wieder Brandenburger Tor und wissen, das gibt es noch und wird auch bleiben. Also einfach mal nachhören, welcher Sound gerade vor’m Tor angesagt ist.