vonDetlef Berentzen 29.06.2011

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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“Meine Stücke sind keine Zeitstücke im landläufigen Sinn. Es sind immer wiederkehrende Muster, tragische Muster.” (Max Frisch)

Tragische Muster, die immer wiederkehren: Biedermänner, Brandstifter – ein Lehrstück ohne Lehre. Keiner hat gelernt, bis heute nicht. Weltenbrände überall, in großen und in kleinen Welten, selbst in Kreuzberg und anderswo. Da wird gezündelt und Brand gestiftet, daß es einem graust. Eigentlich kein Grund für Hoffnung, wäre da nicht die Feuerwehr. Keine Brandstiftung ohne ihren Einsatz. Was auch für’s Berliner Ensemble und dessen Frisch-Inszenierung gilt. Da stürmen die behelmten Herren mit ihren Schläuchen immer wieder den Theatersaal des Pavillons, geben dreist bis fröhlich den Chor, stürzen wieder aus den verhangenen Luken ins Freie des Innenhofs und hocken dort auf langen Bänken, rauchend, trinkend, immer das iPhone im Anschlag. Bis zum nächsten Einsatz. Der immer nur kurz ist. Und die ständige Gefahr des nächsten Brandes wachruft. Sinnlos. Am Schluß brennt es doch. Auch bei Biedermanns. So hat Max Frisch es aufgeschrieben. Ein tragisches Muster, das immer wiederkehrt. Und jede Menge Theaterbesucher anzieht. Lange schon. Beweis für Faszination und Aktualität des Immergleichen.

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