vonDetlef Berentzen 26.04.2012

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Unvergessen.

„Ein junger Mann ist gestern in Berlin gestorben. Er wurde Opfer von Krawallen, die politische Halbstarke inszenierten. Genau wie ein Mann in Uniform, der durch Steinwürfe nur deshalb schwer verletzt wurde, weil er einen Gast unserer Stadt, den Schah, schützen wollte.(….) Ihnen genügte der Krach nicht mehr. Sie müssen Blut sehen. Sie schwenken die rote Fahne und sie meinen die rote Fahne. Hier hören der Spaß und der Kompromiß und die demokratische Toleranz auf. Wir haben etwas gegen SA-Methoden. Die Deutschen wollen keine braune und keine rote SA. Sie wollen keine  Schlägerkolonnen, sie wollen Frieden.“ (BILD, Berlin, 3. Juni 1967)


„Schwere Zeiten“
sagte das Blei zum Studenten
„Wie sich’s trifft“
sagte das Blut zum Stein
„Ohne Sorge“
sagte die Ruhe zur Ordnung
„In Gottes Namen“
sagten die Träger zum Sarg

(Erich Fried, 1967)

Jetzt, während des Schreibens, stieß ich noch auf ein anderes Foto von ihm. Von oben aufgenommen, liegt er am Boden, auf der Seite. Es ist wohl das, was man als stabile Seitenlage bei einem Verletzten bezeichnet. Im Vordergrund die Füße, die Sandalen.Neben ihm steht ein Polizist, eine weiße Mütze auf dem Kopf, einen Knüppel in der Hand. Als habe er den Demonstranten eben niedergeschlagen. Aber wir wissen, er wurde erschossen.
(Uwe Timm:  Der Freund und der Fremde, Köln 2005)

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