Das Persönliche ist eine Haltung. Und die mag ich eben auch als Zuhörer. (Helmut Kopetzky)
Es ist vielleicht schon ein bißchen spät für einen Hinweis auf das „Mehrspur“-Magazin (SWR2) vom Dezember letzten Jahres, aber was und wen Redakteur Wolfram Wessels da in seinen Gesprächen präsentiert hat, bleibt hoch, interessant und ist ja schließlich noch qua podcast zu hören: Zum Beispiel Helmut Kopetzky, der alte Featurekönig, mit Ein- und Rückblicken auf Formen und Inhalte – eine Audienz, die man und frau nicht versäumen sollten. Dann Johannes Weiß, Wellenchef von SWR2, über das ‚Kulturradio der Zukunft“:
„Wir Kulturradios beschreiben nicht nur Kultur, wir betreiben sie auch. Indem wir die Kulturveranstalter unserer Sendegebiete miteinander vernetzen. Indem wir Wort und Musik in einer Weise produzieren und senden, wie das nur ein Kulturradio kann. Noch ein wichtiger Punkt bei der Gestaltung unseres Programms: Wir reagieren mit unseren Sendungen auch auf die großen gesellschaftlichen Defizite – die Orientierungslosigkeit, die abnehmende Dialogfähigkeit, den fortschreitenden Sprachverlust und die politischen Ohnmachtsgefühle vieler Menschen.“
Dazu noch die Bemerkung des Kulturchefs in Richtung der WDR-Initiative ‚Radio-Retter!: „Ich sehe nicht bei WDR3 und schon gar nicht bei SWR2 irgendwelchen Rettungsbedarf!“ Voilà. Debatten bleiben wertvoll. Provozieren Bewegung.
Bleibt noch Jens Bisky, süddeutscher Zeitungsmann aus Leipzig, der sich nicht nur als Juror um Hörspiele kümmert, sondern auch privat seine HörBar schätzt: „Ich bin ein ungeheurer Morgenmuffel, da höre ich vor allem Radio Russkij Berlin, ich finde das sehr amüsant, wenn ich morgens zur Arbeit laufe oder radele. Dann höre ich viel Radio zu Hause, in der Küche, beim Kochen. Was ich am Radio liebe? Daß es ein ungeheuer unaufdringliches Medium ist! Es hat, wenn man die richtigen Sender wählt, nicht so etwas lautes, marktschreierisches wie das Fernsehen.“ Also richtig wählen und einschalten. Oder anklicken, downloaden, irgendwas! Just listen!