Wir, ungefähr tausend von den Deutschen Verfolgte, flohen in einem dreitägigen Zug nach Italien. Wir glaubten in ein Paradies gekommen zu sein, aber schon am zweiten Tag nach unserer Ankunft erschienen Panzerwagen mit deutscher SS und ließen durch Lautsprecher bekanntgeben, daß sich alle Flüchtlinge bis 12 Uhr zu stellen hätten. Zuwiderhandelnden wurde die Erschießung versprochen. Wir zogen einen eventuellen Hungertod in frischer Luft dem durch Vergasen vor und flohen von neuem in die Berge. Ich nahm zu den Partisanen Verbindung auf. (…) Am Morgen des 7. 9. 1944 befreiten wir die Stadt (Lucca). Die Deutschen leisteten kaum Widerstand. (Ludwig Greve: „Fluchtberichte“, Göttingen 2013)
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