vonDetlef Berentzen 18.11.2015

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

Mehr über diesen Blog

Es ist dies die Nacht der Menschlichkeit, in der ein Mensch in seinem einsamen Schicksalskampf in die schweigende Welt ruft, daß man nicht schlafen, sondern bis zum Ende der Zeiten wachen müsse.(…) Die einzigartige Größe des Menschen ist es zu bekämpfen, was mächtiger ist als er selber. Nicht das Glück sollte man sich heute wünschen, sondern diese verzweifelte Erhabenheit. (Albert Camus, Januar 1940)

Eine auf dem Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete Meldung des katarischen Außenministers Khalid al-Attiyah bringt die deutsche Regierung in Bedrängnis: Der Diplomat gratulierte am Mittwoch den Angehörigen eines katarischen Soldaten zum Märtyrertod ihres Sohnes im Jemen. Bisher hatte das deutsche Außenamt stets angegeben, der Golfstaat Katar sei zwar an der von Saudi-Arabien geführten Militäroperation im Jemen beteiligt, seine Truppen beschränkten sich aber auf “Grenzsicherung, logistische Dienstleistungen und Ähnliches”. Erst am 23. Oktober hatte Ministeriumssprecher Martin Schäfer beteuert, Katar habe sich “bis zum heutigen Tag nicht aktiv an Kampfhandlungen im Jemen oder mit dem Jemen beteiligt”, Waffenexporte dorthin seien also keineswegs illegal. (Standard, 14.11.2015)

Der schwere deutsche Kampfpanzer kam gut an bei den potenziellen Kunden, als er in der Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate getestet wurde. Nahezu alle Monarchen der Region hatten Interesse. Bald könnte es weitere Panzerbestellungen geben, diesmal aus Oman. Es geht um einen Milliardendeal. Und abermals scheint das Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel keine Bedenken zu haben, den Export zu genehmigen. (ZEIT-Online, 17.11.15)

Der Blick auf den Chart bestätigt dies: Im Grunde geht es seit ziemlich genau einem Jahr beständig aufwärts für Rheinmetall. Der Aktienkurs hat sich seither nahezu verdoppelt. Denn noch vor einem Jahr hatten Verzögerungen bei der Genehmigung von Rüstungsexporten die Gewinnprognose für 2014 zunichte gemacht und die Aktie auf Talfahrt geschickt. Die damals unter Anlegern umgehende Sorge vor restriktiveren Waffenexporten trat seither jedoch in den Hintergrund. Die deutschen Waffenexporte stiegen im ersten Halbjahr 2015 vielmehr deutlich und für den deutschen Verteidigungsetat ist auch mehr Geld vorgesehen. (Focus, 5.11.15)

Ich musste gerade eine Lesung in Hannover absagen. Jetzt bin ich in meinem Hotel und ess ‘ne Mandarine. Man sagt: Vitamine wären gesund. Tja, damit konnte man ja nicht rechnen. Als ich angefangen habe, Musik zu machen und solche Sachen, hab ich mir nicht direkt so gedacht, dass das eines Tages so kommen würde, dass ich mal was absage, obwohl ich äußerst durchtrainiert bin und fit. Aus Sicherheitsgründen, das Spiel in Hannover, Deutschland gegen Holland, ist eben abgesagt worden und jetzt sitze ich hier und guck im Fernsehen, wie das da so weitergeht. Ich kann nur sagen, wenn das so weitergeht und ich am Ende morgen auch noch einmal absagen muss, dann komm ich Donnerstag wieder.” (Helge Schneider, Facebook)

 

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/spurensuche/2015/11/18/entwendung-aesthetischer-fertigteile-17/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert