Flohmarkt vor dem Schöneberger Rathaus. Alles ist im Angebot, alt und irgendwie bekannt. Nur dieser Mann ist neu: Schlank, Jeans, randlose Brille, Schiebermütze, Hände in den Hosentaschen – ein leichtes Frösteln im Gesicht. Neben ihm, auf einem improvisierten Sockel, sein Aluminiumkoffer, aufgeklappt, ein handgeschriebenes Schild im Deckel: „Pfeffergas“. Im Koffer selbst kleine schwarz-rote Sprühflaschen.
Zwei ältere Frauen gehen vorbei, der Gasmann rührt sich, hält sie mit ernstem Blick auf, weist auf seine Ware und raunt: „Ein Muss in diesen Tagen!“. Die Frauen schauen auf das „Pfeffergas“, blicken sich wie ertappt um und kichern:“Das stimmt, da haben Sie recht!“ Und gehen langsam weiter. Der Gasmann bleibt und friert noch ein wenig.