Klar jubeln sie, all seine Angehängten jubeln, schwenken die Fahnen, beugen die Knie, huldigen ihrem hohen Priester, dem Führer, der ihnen sagt, dass ab sofort alles erlaubt ist, was Differenzen gleichschaltet, jeden Widerstand und alles Fremde beseitigt und die Einheit der Angepassten herstellt. Ist die Hetzagd erst freigegeben, der Feind benannt, wird eifrig denunziert, geprügelt, verschleppt und gemordet. Jegliche Kommunikation unterliegt der Kontrolle, das einstmals freie Wort verröchelt in Ketten und wer gehen will, muss bleiben.
Plötzlich ist alles einfach und klar: Folge den Anweisungen! Nur wer folgt, ist glücklich. Und ohne Angst. Hast du es nicht so mit Gefolgschaft, gehe einfach nicht über Los, sondern in’s Gefängnis, aber bitte: begib dich direkt dorthin!
Nichts von all dem ist neu. Das Spiel der Diktatoren ist alt. Uralt. Und es ist widerlich und grauenvoll. Doch dieses Spiel blieb nie ohne Widerstand. Weil nichts bleibt. Irgendwann kommt ein Jeep vorbei und der ihn fährt, schenkt dem Kind einen Kaugummi und öffnet die Gefängnisse. Immer wenn das geschieht, hat der Diktator längst das Weite gesucht. Und die Freiheit kommt für ein paar Tage zu Atem. Bis zum nächsten Mal.
Schlimmer geht immer!