Mehr als 140 Organisationen rufen für morgen, Sonntag, den 22. Juli, in München zu einer Demonstration gegen Rechtsruck und Rassismus auf – Motto: #ausgehetzt. Gemeinsam gegen die Politik der Angst.
Wir wehren uns gegen die verantwortungslose Politik der Spaltung durch Seehofer, Söder, Dobrindt und Co. Wir setzen ein Zeichen gegen den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte, so die Beschreibung. (netzfrauen.org)
Schon wieder eine Demo, die sich gegen den Kern aktueller CSU-Politik richtet. Kein Wunder, dass der Tonfall schärfer geworden ist, in München ballt sich derzeit der gesamte Widerstand gegen den unübersehbaren Rechtsruck. Aus ganz Bayern reisen Aktivisten an den Regierungssitz, um zu protestieren. (Süddeutsche Zeitung)
„Wir werden uns all denen – auch Politikern – entgegenstellen, die sich in munterer Kaltblütigkeit, mit populistischer Stimmungsmache und voll eitler Selbstgerechtigkeit von demokratischen, kulturellen und moralischen Grundwerten unserer Gesellschaft verabschieden.“ (Hans-Georg Küppers, Kulturreferent München)
Kammerspiele und Volkstheater wollen an ihren Demonstrationsplänen festhalten. „Ich habe das Gefühl, dass die CSU anfängt, einen rechtsnationalen Kurs zu fahren“, sagte Kammerspiel-Chef Lilienthal, der auf Betreiben der CSU-Fraktion seinen Posten 2020 räumen muss. „Ich habe die Nase voll. Bei mir ist der Geduldsfaden gerissen, als Seehofer sich über die Abschiebung von 69 Flüchtlingen an seinem Geburtstag gefreut hat.“ (BR)
„Es kann nicht sein, dass den Kollegen ‚dienstaufsichtsrechtliche Maßnahmen‘ drohen, weil sie eine Demonstration unterstützen, die unter anderem die Werte unserer demokratischen Grundordnung stärken möchte“ (Martin Kusej, Residenztheater München)
„Das Abdriften der Politik zum äußersten rechten Rand verärgert und bestürzt uns. Wir haben begonnen, eine Plattform für Aktivitäten der außer- und innerparlamentarischen Opposition gegen eine Politik der ,Bavarian Angst’ aufzubauen. Wir rufen alle verbliebenen demokratischen Kräfte Bayerns auf, die Wähler zur Landtagswahl zu mobilisieren, um eine menschenwürdige und verfassungsgemäße Politik wiederherzustellen.“ (Zentrum für politische Schönheit)
Der Streit um die für kommenden Sonntag angesetzte Kundgebung „Ausgehetzt“ eskaliert weiter: Die Münchner Stadtrats-CSU beharrt darauf, Kammerspielen und Volkstheater die Teilnahme an einer Demonstration gegen ihre Partei zu verbieten. Die Intendanten lässt dies bislang allerdings kalt. Im Gegenzug blieb der Zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU) nun der Vertragsverlängerung des Volkstheater-Intendanten Christian Stückl fern – und begründete dies schriftlich mit der Haltung Stückls. (BR)
Die Forderung, in der Flüchtlingspolitik eine von humanitären Gesichtspunkten geleitete Linie zu wahren und eine gemäßigte Sprache anzunehmen, spricht mir persönlich aus dem Herzen. Auch und vor allem als in der Kirche engagierte Christin. Da kann ich nicht nur sagen „Macht ihr mal“, sondern da möchte ich die Demo mit unterstützen. Allen ist klar: Kirche – und das sind immer wir Menschen, die in ihr leben – kann und darf nicht schweigen, wenn es um die Wahrung grundlegender Menschenrechte, Schutz der Demokratie und gelebte Nächstenliebe geht. (Maike Telkamp, Koordinatorin für die Flüchtlingsarbeit des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks München)
„Dass sich die Schwarzen einmal so zerlegen, das hätte ich mir auch in den kühnsten Träumen meiner 35-jährigen Bühnenlaufbahn nicht vorstellen können“ (Urban Priol)