(…) Meine Hand/greift nach einem Halt und findet/nur eine Rose als Stütze. (Hilde Domin)
Neben all den Worten, die täglich auf mich einstürmen, die Nachrichten sein wollen oder Headlines, das Neueste, das Dreckigste, das Widerlichste und neben all den elend maskierten Influencern, die schreien: Kauf mich, Verschwör dich, alles Ware und sofort!, abseits von all den schwer fixierten Monitoren, kalten Displays, all den kahlgesichtigen Robotern, gibt es auch noch das eine: Das Leben.
Eines, das atmet, dessen Herz schlägt, das versucht zu verstehen, das an seinem Morgen verzweifelt und sich selber fremd wird. Von diesem Leben rede ich. Das meine ich. Und mitten in diesem Leben gibt es die, die Freunde sind, gute Freunde, lange schon, die du fragen kannst, die dich halten, umarmen – fraglos. Um die geht es. Um ihre Nähe, um ihre Wärme und darum, dass sie nicht verloren gehen. Und den nächsten Sonnenaufgang erleben. Auch wenn sie gerade mal wieder auf dem OP-Tisch liegen.
Gedanken eines Alten sind das. Stimmt schon. Aber ich könnte nicht ohne sie, nicht ohne meine alten Freunde. Nicht ohne meine Liebe. So schreibe ich ihnen nach. Oft bleibt nur eine Rose als Stütze.
(für R.)