vonDetlef Berentzen 06.05.2019

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Vom 31. Mai bis zum 2. Juni, finden in der Schweiz die „41. Solothurner Literaturtage“ statt. Zeit also, im Vorfeld ein wenig die Trommel zu rühren. Die „Solothurner Zeitung“ (autorin: Fränzi Zwahlen-Saner) tut genau das: Befragt LeserInnen nach ihren ganz und gar persönlichen Erfahrungen mit Literatur und Literaten. Neulich war auch Franco Supino dran – Lehrer, Autor und zuständig für das Fundraising der Solothurner Literaturtage. Eine seiner Erfahrungen war ganz und gar nicht alltäglich. Und doch Grundlage für allerbeste Literatur.

 

Solothurner Zeitung: Sie hatten sicher schon eine Begegnung mit einem Autor/einer Autorin an den Solothurner Literaturtagen. Wer hat sie sehr beeindruckt und warum?

Franco Supino: 1987. Der berühmte und von mir heiss geliebte Peter Härtling stellt sich neben mich ans Pissoir auf der Toilette des Restaurants Kreuz. Seine für mich in jeglicher Hinsicht imposante Erscheinung verhindert, dass ich mein Bedürfnis erledigen kann. Er hingegen ist bald fertig und beim Händewaschen – ich stehe noch immer vor der Schüssel, es will einfach nicht – lächelt er mir über die Schulter zu. «Keine Eile, wird schon werden, mein Junge», sagt Härtling. Das habe ich dankend als Omen für alles, was mir in der Literatur blühen sollte, genommen.

solothurnerzeitung.ch, 5. Mai 2019

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