vonChristian Ihle 01.09.2011

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

SONG DER WOCHE

Girls – Vomit

[vimeo]http://vimeo.com/27484076[/vimeo]
.

Wer? Die beste Band, die der amerikanischen Lo-Fi-Szene entstiegen ist. Doppel-Song-des-Jahres-Gewinner 2009 im Popblog. Kurz: Ohne Zweifel eine der besten Bands dieser Tage. Die beiden San-Francisco-Slacker kehren nach einem phänomenalem Debütalbum und einer sehr sehr guten Zwischen-EP nun mit Album Nummer Zwei zurück, das – zu unserer Erleichterung – erneut durchgehend überzeugt. Man mag fast nicht mehr glauben, dass diese Band der Lo-Fi-Szene entsprungen ist, sind die neuen Songs doch wie schon auf der Zwischen-EP reich instrumentiert und perfekt arrangiert – aber ohne dabei weichgespült oder middle of the road zu klingen. Zwar fehlen die kurzen, kleinen Skizzen wie “Lust For Life”, dafür gelingt es den Girls nun in fast jedem Song die Höhen von “Hellhole Ratrace” zu erklimmen. Auch nach zweieinhalb Alben: eine der besten Bands der Welt.
Nur vermissen wir den alten Style der Videos – die charmantlässige Herangehensweise geht im durchstilisierten (und ziemlich sinnlosen) “Vomit”-Video leider verloren. Der Song ist aber erstens exemplarisch für das Album und zweitens: sehr gut.
Sehr gut übrigens auch die Pressemitteilung zu Vomit, die auf den ungooglebaren Debütalbumtitel “Album” anspielt: “To those that doubted we could bring you a more problematic set of google terms than ´Girls+Album´ we bring you: ´Girls+Vomit´”!

girls

Mehr? Am 9. September erscheint das zweieinhalbste Girl-Album “Father, Son, Holy Ghost”.

————————————-

Fucked Up – Queen Of Hearts

[vimeo]http://vimeo.com/25199952[/vimeo]
.

Wer? Die kanadische Hardcore/Punk/Indierock-Band Fucked Up sprengt bereits seit ein paar Jährchen die Grenzen der Genres, in denen man sie eigentlich verortet. War das letzte Album “Chemistry Of Common Life” schon wirklich bemerkenswert, klingt allein die Idee hinter “David Comes To Life” irrsinnig: ein 18-Lied-langer-Songzyklus in vier Akten über das Leben des Protagonisten David. Natürlich denken wir hier zuerst an den Fucked-Up-Karrierehöhepunkt “David Comes To Life” vom 2006er Album “Hidden World”…

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=sZ4uvEhg4wQ[/youtube]
.

…aber vom recht straighten 77s-Punk von damals haben sich Fucked Up ein Stückchen wegentwickelt (was auf 80 Minuten Spielzeit durchaus auch anstrengend werden kann). Die Single “Queen Of Hearts” ist aber ohne Zweifel einer der musikalischen Höhepunkte und hat zudem noch ein außergewöhnlich gutes Video, siehe oben.

Fucked Up

Mehr? Das dritte richtige Fucked Up Album “David Comes To Life” ist bereits erschienen.

————————————-

RIOT PREDICTION DER WOCHE

Tribes – When We Were Children

We Were Children (EP) by TRIBES

Wer? Die wahrscheinlich sicherste Wette auf eine erfolgreiche Gitarrenband aus England. Tribes haben die Refrains und großen Gitarren, um zu einem größeren Publikum durchzudringen. Das bemerkenswerte erste Ausrufezeichen “When We Were Children” vereint Oasis (oder Slade) – Melodiewucht mit einem klassischen Smashing-Pumpkins-Refrain zu deren besten “Siamese Dream” – Zeiten (siehe “Today”). Das wird groß.

tribes

Mehr? Auf der kürzlich erschienen EP “When We Were Children” enthalten. Ein Debütalbum ist noch nicht erschienen.

————————————-

Jono McCleery – Wonderful Life

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=pfUgBjmV2J0[/youtube]
.

Wer? Singer/Songwriter Jono McCleery aus England heimst Lob von Newcomer James Woon ein und ist tatsächlich nicht weit entfernt von den neuen Songschreibern der Insel, die Soul, Electronica und Folk miteinander verweben. So ist sein Cover des Black-Klassikers “Wonderful Life” auch mehr James Blake als HURTS.

Mehr? “There Is” von Jono McCleery erscheint am 2. September 2011

————————————-

KLASSIKER DER WOCHE

pulp leeds

Pulp – Razzmatazz

[vimeo]http://vimeo.com/4683610[/vimeo]
.

Wer? Die für eine Festivaltour zurückgekehrte Britpop-Legende Pulp.
Nachdem ich das Vergnügen hatte, Pulp live auf dem Leeds Festival zu sehen, ein guter Grund an diese Zwischenalbumsingle zu erinnern, die 1993 kurz vor dem großen Durchbruch von Pulp veröffentlicht wurde, aber wohl neben den zwei, drei unstrittigen Karriere-Highlights wie “Common People” und “This Is Hardcore” das beste sein dürfte, was Jarvis Cocker je geschrieben hat. Zudem kann “Razzmatazz” dabei noch exemplarisch für Pulp stehen wie wohl kein anderer ihrer Song außer “Common People”.

Mehr? Da die Single wohl kaum allein noch erhältlich sein dürfte, kann man bedenkenlos zu “Hits” raten, einem sehr guten Pulp-Best-Of-Album, das sich auf die zweite Hälfte der Karriere alleine konzentriert. Also auf die erfolgreichen, guten Jahre…

————————————-

Um dem sich immer schneller drehenden Musikbusiness gerecht zu werden, haben wir eine neue Kategorie im Popblog, die die Albumreviews ergänzt. In “Tune! Songs you should know about.” stellen wir eine handvoll neuer Songs von aktuellen Alben und kommenden Künstlern vor und graben jeweils auch einen Klassiker aus, den man gerne wieder aus der Vinylschrank ziehen darf:

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/tune_songs_der_woche_mit_girls_fucked_up_pulp_tribes_jono_mccleery/

aktuell auf taz.de

kommentare