Fußballweltmeisterschaft 1966 im Londoner Wembley Stadion. Deutschland im Endspiel gegen England. Nach hochdramatischen 90 Minuten 2:2 unentschieden, dann Verlängerung. Mittendrin verabschiedet sich unser alter Schwarzweissfernseher, schreckensbleiche Gesichter im Wohnzimmer. Nach kurzer Bildstörung Getränkenachschub. Die deutsche Elf um Kaptän Uwe Seeler kämpft verbissen, Franzl Beckenbauer ist auch schon dabei, im Tor steht Hans Tilkowski. Dann der Schock in der 101. Minute: Geoff Hurst schiesst den Ball unter die damals noch viereckige Latte. Der fallt senkrecht auf die Torlinie und wird vom deutschen Verteidiger Wolfgang Weber rausgeköpft. Tor oder kein Tor? Der Schiedsrichter rennt zum russischen Linienrichter Tofiq Bəhramov, der durch heftiges Kopfnicken bestätigte, daß der Ball im Tor war. England führt und gewinnt schließlich die WM, Deutschland liegt am Boden, Seeler wird vom Platz geschleift. Aus Wut und Enttäuschung zerlegten wir den Fernseher, denn der Ball war nie und nimmer drin. Tormann Tilkowski, der es wissen musste sagte einmal: „Ich komme selbst nachts nicht zur Ruhe, noch im Traum muss ich die Frage beantworten, ob der Ball drin war”. Sport History versucht hier eine Antwort zu geben, Beckenbauer und Seeler kommen wieder einmal zu Wort aber hundertprozentig bewiesen scheint nichts zu sein. Daher füge ich an dieser Stelle noch ein kleines Farbvideo an, als endgültigen Beweis dafür, daß der Ball eindeutig nicht im Tor war. Basta! Und für alle nostalgischen Fußballfans hier eine tolle Dokumentation in teilweise originalem Schwarzweisslook.