vonErnst Volland 06.04.2023

Vollands Blog

Normalerweise zeichnet, schneidet, klebt Ernst Volland, oder macht Bücher. Hier erzählt er Geschichten.

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Die aktuelle Ausstellung konnte nur mit erheblichen Anstrengungen realisiert werden. Der Künstler war seit einem Jahr gut im Geschäft und den Galeristen kostete es einige Mühe, einen Termin für eine Ausstellung dieses Künstlers zu bekommen. All seine Aufmerksamkeit richtete sich auf dieses Projekt, mental und finanziell reizte er alles aus, um eine Ausstellung dieses aufstrebenden Sterns am Kunsthimmel zu realisieren. Der Künstler hatte es geschafft, gefragt zu sein. Mehrere lobende Artikel in überregionalen Zeitungen verhalfen zu seinem Durchbruch. Und es war bekannt, dass ein, zwei bedeutende Sammler sich bereits einige Bilder gesichert hatten.

Den ersten Kontakt mit dem Künstler habe ich für den Galeriebesitzer arrangiert. Ich kannte den Künstler noch vom Kunststudium an der Hochschule. Wobei man sagen muss, dass die Bezeichnung Kunststudium und Hochschule schon verwegen ist. Lukas Pürtzel ist ein Künstler, den ich die ganzen Jahre selten an der Kunsthochschule gesehen habe. Auch ich besuchte die Klassen sehr unregelmäßig. Beide belegten wir die Klasse eines Kunstprofessors, einbekannter Maler, der einmal im Monat in der Akademie erschien und dort wie ein Fürst Hof hielt.

Beim Schreiten durch die Malklassen, gewöhnlich „Korrektur“ genannt, steht der Student vor seinem Elaborat und lauscht den wenigen Worten des Professors. „Hier könnte noch etwas mehr blau hin und dort etwas grün. Der Nächste bitte.“ Hat ein Student die besondere Zuneigung zu einem gut dotierten Professur gewonnen, so kann es vorkommen, dass der Student für ein kleines Handgeld ein Werk im Namen seines Professors anfertigt, das auf einer Kunstmesse, wie der Art Miami, für einen hohen sechsstelligen Betrag in die Villa eines Pharma Unternehmers wandert. Ich gehörte zu den Auserwählten und war damals auch noch sehr stolz auf meinen Job, von dem ich natürlich nie etwas in der Öffentlichkeit erzählen durfte. Ich hatte meinen Professor mit einigen Kopien von Chagall und Nolde, die ich zur eigenen Übung angefertigt hatte, auf mich aufmerksam gemacht. Im dritten Semester bestellte er mich in sein Atelier und bot mir bei zwei Gläsern Whiskey an, unter dem Siegel größter Verschwiegenheit, ihn bei seinen vielen Aufträgen zu unterstützen. Ich konnte mit seinen Andeutungen erst nichts anfangen, bis er sehr konkret wurde und mir die komplette Anfertigung einiger Kunstwerke anvertraute. Er begründete diesen Schritt mit seinen vielen Auslandsreisen, die zeitlich sehr aufwendig werden konnten und ich sein begabtester Student sei. Anfangs übergab er mir eine grobe mit Kohle gezeichnete Skizze in Schreibpapiergröße. Meine erste Auftragsarbeit überzeugte ihn, mich je nach Bedarf für weitere Kunstwerke einzusetzen. In einem Jahr produzierte ich bis zu vier Arbeiten. Das Honorar bestand in etwa einem Hunderstel des Verkaufspreises,. Es verschaffte mir neben anderen studentischen Jobs ein sorgenfreies Leben.

Die Kunst meines Professors war einfach zu kopieren. Zum Ende meines Studiums genügte nur ein Telefonanruf oder ein kurzes Gespräch und ich lieferte innerhalb von drei Tagen ein neues Werk. Das Ausgangsmaterial bestand aus groben Sackleinen. Der Professor ließ die ausgedienten Säcke in großen Formaten aneinander nähen, streute auf die Sackfläche Ruß und Kohle und spachtelte darüber dicke Farbe. Die Farbe wechselte zwischen Grau und Schwarz. Mit der Zeit war es ihm gelungen, die spezielle Grau/Schwarz Tönung auf rohen Säcken zu einem Markenzeichen zu entwickeln. Als der Professor nach Jahren seine Grau/Schwarze Masse mit einigen signalroten Linien durchsetzte, jubelte das Kunstpublikum, und das Feuilleton nickte die neue Variante fachmännisch ab. Inhaltlich unbestimmt, nirgendwo festgelegt, ließ sich die dunkle Grundierung in eine Metapher des Düsteren, der Angst und Bedrohung deuten. Sie war offen für die Interpretationsbreite von Holocaust bis zum schlechten Wetter.

Die Nachfrage für seine Sack-Bilder steigerte sich kontinuierlich. Zufällig bin ich vor einigen Monaten, als ich mein Konto überzogen hatte, und mich beraten lassen wollte, einem meiner frühen Professor-Bilder in einer Bank begegnet. Es war ein seltsames Gefühl, ein Bild zu sehen, das ich gemalt hatte, das jedoch letztlich nicht von mir stammte.

Obwohl ich durch diese vertrauensvolle Zusammenarbeit mit meinem Professor die Grundlage für eine eigene Lehrstelle an der Hochschule legte, lehnte ich eine Karriere in dieser Richtung ab.

Inzwischen beginne ich, diesen Schritt zu bereuen, denn eine Professur an einer Kunsthochschule zu erhalten, ist wie sechs Richtige im Lotto. Die Vorzüge sind eindeutig:

Üppiges Gehalt, entsprechend hohe Rentensicherung, sechs Monate Urlaub, geringer Arbeitsaufwand, ein eigenes Atelier in der Hochschule, dienstbereites Personal, genügend Zeit, am persönlichen Werk zu arbeiten und sich auf dem Markt zu positionieren. Nicht zu vergessen, der Kontakt zur Jugend. In meinem Hochschulatelier lässt es sich bei einer Schale Tee viel leichter über künstlerische Prozesse reden und auch hier und da einen engeren Kontakt pflegen, vorwiegend mit hübschen, weiblichen Studenten.

Ein Journalist tauchte vor einigen Jahren an einem Dienstag um 11 Uhr in der Düsseldorfer Kunstakademie unangemeldet auf, um über die dortige Akademie zu schreiben. An diesem normalen Arbeitstag konnte er keinen einzigen der dreiundreißig dort auf Lebenszeit angestellten Professoren erreichen, niemand befand sich im Haus.

Es ist erstaunlich, wie wenig Transparenz an Kunsthochschulen aktiviert wird, in einem sonst so bürokratischen Ausbildungssystem.

Den jungen Künstlern an der Akademie wird ein Freiraum beschert, von dem alle anderen Ausbildungszweige nur träumen können. Es handelt sich jedoch um einen bösen Traum, denn unter dem Deckmantel der Tugenden wie Sensibilität, Kreativität und Originalität überlässt man die Ausbildung weitgehend den Studenten. Sie sollen selbst seinen eigenen künstlerischen Weg suchen und finden. Schafft ein Student später nicht, Karriere zu machen, und erfahrungsgemäß schaffen es sehr viele nicht, dann liegt die Begründung in mangelnder Kreativität. Das künstlerische Potential reicht nicht aus. Studenten sind gut beraten, parallel Betriebswirtschaft zu belegen, um die eigene künstlerische Karriere zu befeuern oder um überhaupt einen Überblick zu bekommen, nach welchen Kriterien Waren und Geldströme funktionieren. Günstig wäre auch ein Praktikum oder ein Schnellkurs in einer Werbeagentur. Der Künstler Lukas Pürtzel, ist mit einer Frau liiert, die eine eigene Werbeagentur besitzt. Sie hat für Pürtzel eine langfristige Marktstrategie entwickelt und vertritt ihn exklusiv als Agentin.

Ich kann mich noch genau erinnern, als Pürtzel anfing, Kunst aus Müllresten zu bauen, die er in allen Ecken der Hochschule fand und für seine Arbeit nutzte. Hatte er nach seinen Vorstellungen genügend Material zusammen getragen, stapelte er den Müllberg in einer Ecke des Klassenraumes aufeinander, erklärte das ganze zu einer Skulptur, fotografierte die Skulptur, ließ farbige Abzüge in einer kleinen Auflage davon entwickeln und begann diese Fotos in Galerien anzubieten. Beim Verkauf einer der letzten Foto- Müllabzüge hatte Pürtzel seine jetzige Lebenspartnerin und Agentin kennen gelernt. Das war nur ein paar Jahre her, und sicherlich war die Agentin und Muse auch an der neuen künstlerischen Konzeption beteiligt, mit der Pürtzel seit einiger Zeit Erfolg hat, und deren Ergebnisse jetzt auch in der Galerie ausgestellt sind.

Pürtzel malt mit verbundenen Augen. Der Käufer erhält mit jedem gemalten Bild ein Foto, auf dem Pürtzel mit verbundenen Augen neben dem blind gemalten Bild zu sehen ist. Diese Beigabe dient als eine Art Zertifikat, das für die Authentizität des kreativen Elaborates steht. Die Kombination von Foto mit verbundenen Augen gemaltem Kunstwerk, kommt beim Publikum und bei der Presse gut an. Ein Kunstkritiker schrieb von einer „ innovativen, äußerst reizvollen und klugen Idee, ganz in der Tradition der Surrealisten, mit einem Überraschungseffekt, der das Gestische wieder in den Vordergrund rückt und auf reine Kunst setzt,“ ein anderer von „frappierenden, neu dimensionierten Blick-Feldern des Unbewussten, die der Künstler mittels massiver Verdunklung freisetzt, und gleichzeitig wieder preis gibt, indem er durch das fast erkennungsdienstliche Foto Aufklärung betreibt.“

Ein Dritter lobte Lukas Pürtzel dermaßen, dass ich annehme, der Kritiker, von einigen auch als Groß-Kritiker bezeichnet, besucht mit Lukas Pürtzel regelmäßig den gleichen Edel-Italiener. Dort ist dem Kritiker mindestens ein großformatiges Bild von Pürtzel für die kleine private Sammlung des Kritikers als Dank für den Service versprochen, und auch übergeben worden.

Der Groß-Kritiker schrieb:

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Künstler, sozusagen aus dem Nichts Wertvolles schafft. Stellen Sie sich vor, sie können nicht sehen, sind absolut dem Dunklen anheim gefallen, wollen aber dennoch einen kreativen, sichtbaren Prozess gestalten. Es wird ihnen schwer gelingen. Ganz ungewöhnliche Begabungen treten manchmal aus einem kleinen Kreis von bedeutenden Menschen hervor und schaffen Einzigartiges. Solch eine Begabung ist der Künstler Lukas Pürtzel. Nicht nur, dass er die Tür zu einer völlig neuen Dimension aufgestoßen hat, ihm gelingt es, unsere Sehgewohnheiten neu zu definieren. In einem Akt der völligen Konzentration entstehen unvergleichliche Werke, die an frühe Archeotypen erinnern und dadurch etwas Ursprüngliches und gleichzeitig Endgültiges besitzen. Wie ein stummer Schrei wirken die Bilder, die Pürtzel mit großer Intensität aus sich heraus presst, indem er seelisch und physisch an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht. Von Lukas Pürtzel ist noch viel zu erwarten.“

Bei der Vernissage vor drei Tagen, sind vier Bilder mit roten Punkten versehen worden, drei weitere mit grünen Punkten. Rot bedeutet verkauft, grün, die Bilder sind unter Vorbehalt verkauft.

Ich nehme bei Mc Paper drei Bogen des erstbesten Geschenkpapiers aus dem Fach, bezahle an der Kasse und bin nach einer Minute in der Galerie zurück.

Mit dem zusammengerollten Geschenkpapier gehe ich durch die drei Ausstellungsräume der Galerie. Der Käufer ist nirgends zu sehen, auch nicht in der Toilette.

Ich setze mich an den großen Schreibtisch, der mitten in der Galerie steht. Mein Blick fällt auf das kleine Bild mit den blauen Punkten. Es befindet sich an dem gleichen Platz, an dem ich es vor der Vernissage persönlich aufgehängt habe. Mit einem Ruck stehe ich auf und gehe noch einmal durch alle Räume. Der Käufer ist nirgends zu sehen. Mein Blick fällt auf eine weiße Wand. Normalerweise ist die Wand nicht weiß und leer, normalerweise hängt an dieser Wand immer ein Bild und auch nicht irgend ein Bild, sondern meist eines der wichtigsten Bilder des jeweiligen Künstlers, der ausstellt. Es ist die prominenteste Wand, die größte und beste Wand, an der durch alle Blickachsen der Räume das Bild gesehen werden kann. Ich erstarre. Dann stürze ich an die prominente Wand, breite die Arme weit aus und drücke die Handflächen an die weiße Grundierung der Wand und stammele:

Hier hing doch gerade noch das Bild, verdammt, also, hier hingen doch die sieben goldenen Streifen, das Meisterwerk der Ausstellung.“

Mit den Innenhandflächen schlage ich mehrmals einen Bogen auf der rauen Wand, so als ob ich eine geheime Tür suche, hinter der eine Person verschwunden sein könnte. Ich gehe zur Eingangstür, schließe die Galerie ab und setzte mich auf einen Stuhl, den ich vom Schreibtisch rückwärts an das Fenster ziehe. Dabei stoße ich an eine große, bauchige Vase, in der weiße und rote Gladiolen stehen. Die Vase kippt um, Wasser läuft auf den Galerieboden und breitet sich aus. Es erreicht einen kleinen Stapel Kataloge, der vorübergehend dort abgestellt wurde, sickert in den Stapel ein und setzt sich nicht weiter fort. Ich sehe wie gebannt dem Vorgang zu.

Ich weiß, dass ich ein Problem habe, kein Wasserproblem, eher ein „Sieben goldene Streifen Problem mit einem dazugehörigen Foto“. Auch das Foto, das in einem kleinen Rahmen, direkt neben dem Streifenbild hing, ist verschwunden.

Mit einem festen Griff am Hals der Vase richte ich diese wieder auf, stecke sämtliche Blumen durch die Öffnung, ohne ihnen neues Wasser zu geben. Auf der Toilette finde ich einen Eimer mit einem Wischtuch. In aller Ruhe ziehe ich das Tuch wie mechanisch über den Boden.

Ich muss Carol anrufen, denke ich, ich muss Carol anrufen. Mein Missgeschick ist ein geeigneter Vorwand, um mit ihr zu sprechen. Ich wähle die ersten fünf Nummern meiner eigenen Telefonnummer, unterbreche den Vorgang, dann lege ich den Hörer wieder auf die viereckige Konsole des Telefonapparates.

Hastig gehe ich mein kleines, handgeschriebenes Telefonbuch durch, bis ich die Nummer der Freundin gefunden habe, bei der Carol jetzt wohnt, oder vielleicht nicht mehr dort wohnt, aber das werde ich jetzt erfahren. Ein guter Bekannter hatte mir die Telefonnummer auf mein Drängen gegeben.

Ohne eine erste Reaktion abzuwarten, sprudele ich sofort los, „dass mir, mir ist ein Bild geklaut worden, heute, am helllichten Tag, in der Galerie, direkt von der Wand, was soll ich tun“.

Ich werde von meinem, zugegeben, langen, und etwas ungeordneten Satz, der für mich noch nicht zu Ende ist, abrupt unterbrochen. Aber ehe ich realisieren kann, wer zu mir gesprochen hat, höre ich wieder ein Knacken in der Leitung, so als ob jemand während meines Satzes aufgelegt hat.

Ich habe den Hörer in der Hand, betrachte ihn wie eine exotische Frucht, starre ihn an, dann explodiere ich. Mit einer kurzen Handbewegung knalle ich den Hörer auf die Konsole, dabei verrutscht der ganze Telefonapparat, Hörer mit Konsole gleiten gemeinsam auf den Fußboden und fallen dort mit einem Knall auseinander. Das Amtszeichen ertönt aus der Muschel, ein langer andauernder Ton.

Vor Jahren schmunzelten die Zuschauer im Kino über eine Zigarettenwerbung mit einem kleinen gezeichneten Mann, dem etliche Missgeschicke passierten, die sich jedoch nach dem ersten Zug aus einer Zigarette in Luft auflösten. Diese Zeichentrickfigur geistert jetzt plötzlich durch mein Hirn, ebenso der Werbeslogan „Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“

Ich sehe die Zeichentrickfigur vor mir, wie sie jetzt genussvoll und mit bester Laune an der Zigarette zieht und sich der Rauch in perfekten und immer größer werdenden Ringen über die Leinwand verteilt. In der Galerie ist absolutes Rauchverbot. Mit beiden Händen suche ich gleichzeitig in beiden Hosentaschen nach einer Zigarettenschachtel. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Ein altes Papiertaschentuch kommt zum Vorschein, ein Euro, jedoch keine Zigaretten. Bleischwer setze ich mich auf einen Stuhl, der mitten im Raum steht. Von diesem Augenblick an ist mir alles egal, die ganze Ausstellung kann gestohlen werden, samt Vase, Wischtuch und Toilettenpapier. Der Diebstahl könnte meinen Job kosten, und wenn der Job weg ist, und obendrein die Beziehung kaputt, wird das Leben unter den Brücken nicht mehr weit sein. Aber noch halte ich mich auf dem Stuhl fest, noch atme ich, Moment, ich greife in meine Herzgegend, in der ich stechende Schmerzen spüre, Moment, durchatmen, langsam durchatmen, tief durchatmen. Luft strömt durch meine Nase.

Woran erinnert mich diese Situation? Es fällt mir keine ähnliche ein, mir fällt gar nichts ein. Ich bin in einem Raum, den ich hasse, ich habe einen Job, den ich hasse, ich bin Künstler, ich bin Künstler, warum arbeite ich überhaupt in einem solch miesen Job. Ich muss Carol anrufen. Nein, ich rufe Carol nicht an. Ich rufe niemanden an, ich mache nichts.

Ich höre meinen Namen und hebe den Kopf. Stahlblaue Augen blicken mich an.

Unterhalb der Augen sehe ich einen Mund, der spricht. Es geht um Nachlässigkeit und Kündigungsgrund. Es ist der Mund von Mantem, meinem Chef und Galeriebesitzer.

Mantem ist sehr nervös. Der Grund liegt in den schwachen Verkäufen. Noch während der Vernissage hatte er mit einem viel größeren Umsatz gerechnet und sich vorgestellt, die Leute reißen ihm die Bilder von den Wänden. Dabei konnte er eigentlich zufrieden sein, sehr sogar. Der Künstler Lukas Pürtzel oder seine Agentin verdoppelten sämtliche Preise nach den letzten guten Besprechungen in den Zeitungen. Mantem erfuhr von der eigenwilligen Preisgestaltung erst einen Tag vor der Eröffnung durch eine Email der Agentin. Mantem war nicht glücklich über die Änderung. Der Vertrag musste kurzfristig geändert werden. Am meisten ärgerte er sich über die Abhängigkeit von Künstler und Agentin, denen er Selbstherrlichkeit und Willkür vorwarf.

Diesen Vorwurf äußerte er aber nicht in Gegenwart von Pürtzel und seiner Agentin, als diese die Hängung der Bilder in der Galerie kontrollierten. Vielmehr schrieb er eine butterweiche Antwort zurück, in der stand, dass er mit allem einverstanden sei.

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