„Ich zahle gern für Qualität. Freiwillig. Aber wieviel? Was kostet so ein Artikel auf taz.de eigentlich?“ fragt taz-Zahlerin Lola heute morgen im Twitter Gästebuch . Eine gute Frage, die wir – auf einen einzelnen Artikel bezogen – nicht genau beantworten können. Grob gepeilt stellt die taz an jedem Erscheinungstag 120 Texte ins Netz, dazu kommen Blogbeiträge und auschließlich für taz.de produzierte Beiträge. Wieviel genau ein einzelner im Netz zur Verfügung gestellter Artikel kostet, läßt sich da nicht so einfach berechnen. (Wir werden’s demnächst mal versuchen.) Zu den Gesamtkosten und Erlösen des Webangebots der taz allerdings hat die Controlling-Abteilung recht genaue Zahlen auf Lager. Im Jahr 2010 wurden mit taz.de insgesamt 235.694,04 Euro an Erlösen durch Online-Anzeigen erzielt. Diesem Ertrag standen Kosten von 604.000 Euro gegenüber, die sich wie folgt aufschlüsseln:
Da eine Firma, die weniger als die Hälfte ihrer Kosten an Erlösen erzielt, kaum überlebensfähig ist, könnte es taz.de als eigenständiges Unternehmen nicht geben, nur die Quer-Subvention durch die Druckausgabe erhält das Webangebot am Leben. Weil die taz von den großen Auflagerückgängen der anderen gedruckten Tageszeitungen verschont geblieben ist, war das in den vergangenen Jahren zwar möglich, ohne den „Gesamtkonzern“ in die roten Zahlen zu reissen. Doch ein Modell für die Zukunft ist das nicht, denn dem allgemeinen Trend zur Migration von Nachrichten ins Netz und dem sukzessiven Aussterben von „Holzzeitungen“ wird sich auch die taz nicht auf Dauer entziehen können. Weil wir aber dem gegenläufigen Trend zu Bezahlschranken im Netz nicht folgen wollen, wurde „taz zahl ich“ erfunden. Um die Inhalte der taz auch in Zukunft frei und kostenlos für alle im Netz verfügbar zu halten und um taz.de weiter auszubauen und zu verbessern. Dass die „Onliner“ im Haus angesichts der obigen Einnahmen/Ausgaben-Situation schwer haben, weitere Investitionen zu fordern, liegt auf der Hand, der fulminante Start von „taz zahl ich“ aber macht Hoffnung. Freilich nur, wenn der Schwung der ersten Woche weiter anhält. Deshalb unsere Bitte, von dem komfortablen Bezahlbutton weiterhin Gebrauch zu machen, wenn Ihnen taz.de gefällt. Wo sonst können Sie schon dafür bezahlen, damit es auch weiterhin nichts kostet…
[…] 30 Prozent sind wir weit entfernt, und die Kosten von taz.de liegen noch immer weit über den Einahmen. Aber es ist eine gute Entwicklung jenseits von […]