„Diese Band hat keinen Stil, also bemüht sie sich auch um keinen. Ärger noch ist Holofernes‘ Mädchengekiekse, aber nicht einfach, weil es auf Dauer nervt. Schlimmer, es dementiert alle Schärfe in den Texten, so die nicht eh zur Verniedlichung neigen: Die Lyrics schon des ersten Liedes „(Ode) An die Arbeit“ sind pures Kinderfernsehdeutsch. Es ist dieses Eigentlich, das Wir sind Helden so ungreifbar macht: Eigentlich haben wir was mitzuteilen. Eigentlich ist die Welt schlecht. Eigentlich müssten wir was tun. Eigentlich sollten wir erwachsen sein.“
„Man könnte dies das Prenzlauer-Berg-Paradoxon des Deutschpop nennen, der damit nur in Tönen nachvollzieht, was sich lebensweltlich besonders in Berlin entwickelt hat: Je unüberschaubarer die Welt angeblich ist, desto größer die Neigung zum Rückzug in althergebrachte Strukturen, in Familie und eherne Werte – doch das äußert sich nicht wie früher symbolisch in
Stadtflucht, im Gegenteil. Man verbarrikadiert sich stattdessen in den luxussanierten Kulissen urbaner Vergangenheit, schafft sich seine eigenen Idyllen der Gründerzeit-Vormoderne, wird gefühlspolitisch und grünkonservativ, kauft im Biomarkt, gibt seinen Kindern altdeutsche Namen und engagiert sich in Bürgerinitiativen gegen zeitgenössische Architektur.“
(Dirk Peitz, Süddeutsche Zeitung)
Ein Dank an Hitlerblog-Daniel!
http://www.taz.de/pt/2006/03/10/a0253.1/text