vonChristian Ihle 19.07.2008

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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„“Comme si de rien n’etait“ ist musikalisch nicht sehr interessant. Bruni singt mit dieser ihr eigenen sommerseidigen Stimme, einer Art akustischem Negligee, durchsichtig, gehaucht, verweht, eine Stimme, die oftmals von der eigenen Sensibilität erschöpft zu sein scheint.

Man muss nicht soweit gehen wie die Rezensentin des Telegraph, die in diesem Tonfall eine „Softcore-Tradition“ erkennen will, aber es ist schon ein merkwürdiges Schönheitsideal, dem viele französische Sängerinnen von Jane Birkin bis zu Coralie Clement huldigen, dieses halbinfantile, halbdevote Schnurren, so eine Mischung aus „Können Sie mir mal helfen, die Schuhe zuzubinden“ und „Jetzt mach endlich mein Mieder auf!“. Der Text zu „Je suis un enfant“ kommentiert genau diese Art zu singen: „Ich bin ein Kind trotz meiner vierzig Jahre, trotz meiner 30 Liebhaber, ein Kind.“ Dazu hat Bruni Robert Schumanns erstes Stück der Kinderszenen gecovert und mit hüpfenden Synthesizerakkorden zu einem Karusselliedchen gemacht.“

(Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung)

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