Der wohl sicherste Tipp, der klarste Anwärter auf freudiges Getuschel kommt in diesem Jahr aus den USA:
The Drums (MySpace)
Beinahe unverschämt gut aussehend machen The Drums schon etwas skeptisch: kann wirklich eine Gitarrenband, die ausschließlich potentielle männliche Topmodels in der Band hat und die vom NME mit ihrer ersten EP gleich mal ein 9/10-Ausrufezeichen abholt, 4 REAL sein? Anfangs versteht man die Aufregung um die „Summertime!“-EP auch nicht wirklich, hält man „Let’s Go Surfing“ für „Young Folks“ auf Speed, muss aber nach und nach zugeben: „Saddest Summer“ schafft es die wohl frohlichste Melodie aller Zeiten in einen Song einzubauen, dessen Refrain „this is the saddest ____ ever“ heißt und in „Down By The Water“ – als der hypernervöse Ansatz mal zugunsten von Kontemplation zurückgestellt wird – sieht man erheblich mehr emotionale Tiefe als zunächst vermutet. the jury’s still out ob hier die neuen Strokes oder die neuen Bravery vor der Tür stehen. Ich tippe auf die Mitte: die neuen Vampire Weekend.
Das Popblog präsentiert übrigens die erste Deutschlandtour der Band.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=6OsTUnkqSi4[/youtube]
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Anhören:
* Saddest Summer
* Let’s Go Surfing
* Down By The Water
The So So Glos (MySpace)
Popblog loves „Throw Your Hands Up DJ“! Vielleicht vier oder fünf Jährchen zu spät, aber das macht den hingerotzten, punkinfizierten, hymnischen Indierocksong keinen Deut schlechter – spätestens wenn sich die Stimme von Alex Levine joestrummergleich bei „This is a call up! It’s a stick up! We call it out to you!“ überschlägt:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=M2Mb4mV_z38[/youtube]
(hier übrigens live gemeinsam mit den Popbloglieblingen Titus Andronicus)
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Sehr schön ist auch das auf youtube zu findende Video, in dem die So So Glos gemeinsam mit Titus Andronicus den großen Billy-Bragg-Klassiker „To Have Or To Have Not“ unter einer Noiselawine begraben.
Von der NY Press 2008 zur „best local rock band“ gewählt, wäre es schön, könnten die Jungs aus Brooklyn das ganze 2010 in Richtung „global“ verschieben – The Gaslight Anthem hatten ja auch einige Jahre gebraucht, bis ihr Bruce-Springsteen-Punk die Welt außerhalb New Yorks und Jerseys erreichen konnte…
Do you remember when we used to sip Olde E, and talk about similarities between animals and you and me, and the KKK and the NYPD?
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=DYmrqB6vzjg[/youtube]
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Anhören:
* Throw Your Hands Up DJ!
* My Block
(wir sehen hier einmal großzügig darüber hinweg, dass auf Green Owl Records in den USA das Debütalbum erschienen ist und verweisen darauf, dass ein Deutschland-Release fehlt…)
Darwin Deez (MySpace)
Ist da Albert Hammond Jr. auf einer Party von Har Mar Superstar in den Kleiderschrank von MGMT gefallen? Darwin Deez treibt den Antilook von MGMT auf die Spitze, hat aber dafür die Popvariante von Albert Hammond Jr.s Debütalbum dabei. Vor allem Radar Detector ist: unwiderstehlich!
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=8pbdLqTh_x4[/youtube]
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Anhören:
* Radar Dedector
* Constellations
Broken Bells (MySpace)
Die erste Zusammenarbeit zwischen Danger „Gnarls Barkley“ Mouse und James „The Shins“ Mercer fand auf dem nie veröffentlichten „Dark Night Of The Soul“ – Album statt. Dort nahm Mercer zwei von Danger Mouse und Sparklehorse geschriebene Songs auf, doch der erste Hinweis auf das gemeinsame Bandprojekt „Broken Bells“ geht in eine andere Richtung. Broken Bells klingt nun weniger nach verschmutzten Postal Service, sondern mehr wie ein in modernste Produktion gekleideter Countrysong.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=e0oFlng8vuk[/youtube]
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Anhören:
* The High Road
* Insane Lullaby (aus dem „Dark Night Of The Soul“ Album)
Surfer Blood (MySpace)
Wie schon die bereits genannten The Drums ist auch bei Surfer Blood eine Nähe zu Surf-Rock herauszuhören. Während die Drums jedoch einen minimalistischen Ansatz haben, finden Surfer Blood offensichtlich auch Cheap Trick nicht ganz so übel. Die neuen Weezer? Jedenfalls mit Sicherheit besser als alles was Rivers Cuomo in den letzten sieben Jahren gemacht hat.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Rpi74QmxdiA[/youtube]
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Anhören:
* Swim To Reach An End
* Floating Vibes
Suckers (MySpace)
Das beste an The Walkmen waren immer jene Momente, in denen die New Yorker das Tempo herausnahmen und diese herrlich schiefen, traurigen Schnapstrinksongs („Hang On Siobhan“, „We’ve Been Had“, „A New Year“) vortrugen. Mit Suckers verhält es sich nicht anders: allein für „Out On The Water“ möchte man ihnen die letzte Runde zahlen bevor man alleine im Schnee nach Hause stapft.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=DngIjxKDftw[/youtube]
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Anhören:
* Out On The Water
* It Gets Your Body Movin‘
Magic Magic
Guter, alter, nach der Decke strebender Indierock der Arcade-Fire-Marke. In England bei Rough Trade bereits veröffentlicht, aber in Deutschland noch nicht erhältlich. All hail to the internet…
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=MFm05vJR6zU[/youtube]
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Anhören:
* Sleepy Lion
* Sleepy Lion (French Horn Rebellion Mix)
Das Popblog präsentiert The Drums on tour:
* 27. Feb. 2010 Lido Berlin
Weitere Teile:
* 2010 – I Predict A Riot (Teil 1: Folk und Singer/Songwriter)
* 2010 – I Predict A Riot (Teil 2: Pop)
* 2010 – I Predict A Riot (Teil 4: UK Indie I)
* 2010 – I Predict A Riot (Teil 5: Gastautorentipps Netz)
* 2010 – I Predict A Riot (Teil 6: Gastautorentipps Print)
(fotos: Christopher Martin, Sam Fleischner)