vonChristian Ihle 19.01.2015

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Cherry Glazerr


Vielleicht die derzeit beste neue Band aus Amerika: Cherry Glazerr. Ein Album in Miniauflage wurde bereits veröffentlicht und mit „Had Ten Dollaz“ hatte man das „Cannonball“ der Breeders für 2014 aufgenommen. Die elastischen Basslines sind Hauptbestandteil ihres Sounds, aber auch wenn sie etwas mehr aufs Tempo drücken, bleibt die Coolness intakt wie in „White’s Not My Color This Evening“. Ich bin Fan.


[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=mtBmOULfCn0[/youtube]


Deers aka Hinds





Noch nicht das erste Album veröffentlicht und schon müssen die spanischen Girls ihren Namen ändern und heißen ab nun nach einem Rechtsstreit nicht mehr Deers sondern: Hinds. Naja. Schade. Das hatte damals schon die Muslims gekillt, die sich hernach in The Soft Pack umbenenenen mussten. Jedenfalls, zurück zu den Deers/Hinds: wunderbar naiv-schrägen Garagenrock fabrizieren die Mädels aus Madrid und natürlich müssen hier die legendär-obskuren The Shaggs als Referenzkarte gezogen werden. Aber in „Bamboo“ beweisen Deers dann auch, dass sie selbst die Melodieseligkeit des Doo-Wop einschrägen können:


[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=mk-5w3Di0jk[/youtube]


Slutever





This year’s Perfect Pussy, aber mit mehr Wille zur Melodie und erheblich dünneren Feedback-Wänden – man kann sogar Lyrics verstehen! Slutever aus Philadelphie sind nur zu zweit, aber kein Grund, nicht trotzdem ordentlich Lärm zu machen. Während sich Songs wie „White Flag“ eher der Poppunk-Idee von Bleached nähern, sind sie mit „1994“ überraschend nah am Sludge-Rock: „In 1994, underground music was dirty, stained with self-loathing and doubt. Losers ruled and the dirge of the Northwest had crept into the mainstream. It was an era that inspired two young girls to pursue an unforgiving future in punk rock. But with a taste for underground comix, junk food and all things low brow, Slutever owe as much to Beavis and Butthead as they do to Kurt and Courtney.“
In „1994“ Lyrics werden wir dann auch folgerichtig einem Counter Culture – Crashkurs unterzogen und begegnen River Phoenix („river’s gone with persian brown“), Nirvana („listening to nevermind / in 1994“), Courtney Love („dressed in black like courtney love /
in 1994“) und die Rettung durch Twin Peaks‘ very own Audrey Horne („life’s a drag / i feel so worn / wish i was more like audrey horne / over this scene / these ripped up jeans suddenly feel dead to me“):


[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=upvtApyt_ec[/youtube]


Girlpool





Girlpool sind aus Los Angeles und ebenfalls nur zu zweit. Lofi-Sound herrscht auch hier, aber die Inspiration kommt bei ihrer Single „Blah Blah Blah“ stärker aus dem Post-Punk von Liliput/Kleenex als bei den Kolleginnen von Slutever (mit denen sie auch schon eine Split-Single veröffentlicht haben). Eine völlig andere Seite zeigen sie in „Jane“, das auch eine düstere Rockabilly-Ballade sein könnte. Was gleich bleibt: die Attitude und der minimalistische Ansatz.


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Wolf Alice





Schon länger werden Wolf Alice in England als next big things gehandelt, aber das Debütalbum lässt auch im Januar 2015 noch auf sich warten. Einige EPs demonstrieren die Bandbreite, die von ruhigeren Liedern, die an die delikaten Folksongs von Daughter erinnern, über US-Indie-Rock der Mitt90er hin zum Grunge-Revival reicht.


[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=9Y_LT91zlm0[/youtube]


Mars Needs Women




Die deutsche Dreifrauenband um die ehemalige „Braut haut ins Auge“ Peta Devlin konzentriert sich auf klassischen, coolen Rockabilly und landet so trotz futuristischer Outfits bei Retro-Größen wie den Detroit Cobras. Das Debüt erscheint auf Bela Bs Plattenlabel – mit dem Miss Devlin in den letzten Jahren auch auf Tour war.


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