vonChristian Ihle 09.03.2017

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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Die Münchener Post-Punk-Band Candelilla sind so etwas wie das deutsche Gegenstück zu den britischen Savages. Wild, rauh, kantig und mit einer Busladung an Attitude.

Als wir Candelilla eingeladen haben, in unserer Five Favourites – Reihe mitzumachen, in der fünf Empfehlungen aus einem Genre genannt werden sollen, waren wir ein wenig überrascht, dass Hip-Hop das Genre der Wahl war. Keine Riot Grrls, keine Schubladen. Irgendwie passt’s dann halt wieder doch!

HAIYTI – GLOBUS

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Chris Kraus in I Love Dick (ungefähr): Wenn Männer über ihr Gefühlsleben texten, dann wird das gerne nicht nur neurotisch sondern auch philosophisch gelesen. Autorinnen wird diese Transformation der konzertierten Innenschau nicht so leicht zugestanden: Sie bleiben im Auge des Rezipienten oft bei sich. Haiyti gibt besten Stoff damit man selbst zur Gegenthese wird.

Klitclique – Inge Borg 50 000Euro

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Die Klitclique hat recht: Stefanie Sargnagel sollte alles gehören inkl. Bachmannpreis.

Moor Mother – Tell me about it

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Der Song klingt als würde er immer mal wieder hängenbleiben, sich verhaken und sich dann an Ort und Stelle tiefer schrauben. Der Bass treibt, im Hintergrund schreit eine Opernsängerin angstvoll, immer mal wieder kommen Melodien angeweht, wie aus einem Radio aus weiter Ferne. Der perfekte Sound für die line: „Everything ain’t ok“. Das ganze Album „Fetish Bones“ ist ein durch und durch beunruhigendes Werk.

Mikky Blanco – Highschool never ends

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Die Songs von Blanco muss man live sehen: Ein durchgeschwitzter Körper außer Kontrolle als Metapher. Die Sinnlichkeit seines Auftritts als kraftvolles Statement gegen Normen, egal welche. Er gibt sich hin, damit seine lines sichtbar werden. Striptease als Statement, rasende Wut als spielerische Möglichkeit.

Kendrick Lamar – Levitate

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Das wiederholte Hauptwort als Stilmittel gefällt mir einfach echt gut: Das Wort erscheint so schön als Hülse mit glatter Oberfläche, wird in der Wiederholung leerer und leerer. Parallel dazu geschieht eine Kraftsteigerung durch das Insistieren, plus: alle Implikationen sind möglich. Love it!

Das neue Album “Camping” von Candelilla ist erscheint am 03.03. erschienen
Hier die erste Single “Intimität”:

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Auf der Bühne – präsentiert vom TAZ POPBLOG:

16.03.17 A-Linz, STWST
17.03.17 A-Wolfsberg, Container25
18.03.17 A-Wien, Venster99
15.04.17 München, Milla (Record Release Show)
19.04.17 Dresden, Ostpol
20.04.17 Leipzig, Spnkelue
21.04.17 Berlin, Berghain Kantine
22.04.17 Hamburg, Golem
24.04.17 Erfurt, Frau Korte
25.04.17 Frankfurt, Klapperfeld Ex-Gefängnis
26.04.17 Nürnberg, MUZ
27.04.17 Karlsruhe, Kohi
28.04.17 Saarbrücken, tba.

Mehr aus dieser Reihe:
* Der Nino aus Wien. Five Favourites im Austropop
* Carsten Friedrichs (Superpunk, Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen). Five Favourites im Northern Soul

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https://blogs.taz.de/popblog/2017/03/09/five-favourites-mit-candelilla-hip-hop/

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