vonFalk Madeja 06.01.2011

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Amsterdams Polizei-Chef geht vor Burka auf die Knie
Amsterdams Polizei-Chef geht vor Burka auf die Knie

Die Burka ist doch wohl eine Schande. Einen Menschen in einen Körpersack zu zwängen, damit ihn niemand mehr sieht – so etwas lassen sich nur Reli-Verrückte einfallen. Reli-Verrückte sind beinahe immer frauenfeindlich, wie ist das nur möglich? Es liegt in der Natur der Reli-Sache, glaube ich.

Amsterdams Polizei-Chef Bernard Welten hat sich dieser Tage in eine beinahe unlösbare Problemlage gebracht. Die neue Regierung von VVD und CDA will die Burka verbieten, Welten will als Polizeichef dieses Verbot nicht ausführen. Das heißt nichts anderes, dass er sich wichtiger hält als das Gesetz. Die Burka ist wie auch immer eine verwerfliche Angelegenheit, wahrscheinlich ist es gut, die Frauen-Zwangskluft zu verbieten. In Amsterdam dürfte es kaum eine handvoll Burka-Frauen geben, ich habe sie noch nicht mal gesehen.

Dennoch ist die Diskussion keine theoretische Angelegenheit. Sollte es ein Gesetz für das Verbot der Burka geben, dann muss ein Polizist das Gesetz natürlich ausführen. Welten hat aber gesagt, er entscheide, welche Gesetze er ausführen werde und welche nicht – damit hat er sich vollkommen disqualifiziert. Künftig kann jeder Verdächtige sich darauf berufen, dass er sich eben an alle mögliche Gesetze halte, aber eben bsw. klauen gehöre eben nicht dazu und damit müsse er straffrei ausgehen. Gesetze auslegen wie es einem passt, dass kann ein Polizeichef doch wohl nicht ernsthaft wollen.

Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan, der Chef von Welten, sagt nun, dass das Burka-Gesetz auch in Amsterdam gelten werde. Genauso wie bsw. das Verbot auf Kraken, Hausbesetzen. Die Amsterdamer “Politie Vakorganisatie (APV)” kritisiert Welten, er solle sich nicht um die Regierungspolitik kümmern. Man kann es drehen und wenden wie man will – Bernhard Welten muss schleunigst zurücktreten.

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