vonAchmed Khammas 03.12.2006

Der Datenscheich

Erneuerbare Energie, Science Fiction, Technikarchäologie und Naher Osten – verifiziert, subversiv, authentisch.

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Advent – Advent… ein Lichtlein brennt.

Das wäre doch mal ein überzeugender Schritt der Kirchen: Die diesjährigen Krippen in den Gotteshäusern werden aus gegebenem Anlaß aktualisiert (Schnittbögen der Mauerverläufe um Betlehem sind bei der idf zu bestellen).
016 checkpoint krippenspiel.jpg

Quelle:http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/texte/checkpoint_1.htm

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https://blogs.taz.de/datenscheich/2006/12/03/gated-community-3/

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kommentare

  • Hier sah man das vor über 60 Jahren etwas anders…..

    1938 gab es eine große Konferenz an der 32 Nationen teilnahmen. 31 Nationen lehnten es damals ab, Flüchtlinge aus dem 3. Reich aufzunehmen.

    Nur hier, auf unserer Insel, erhielten sie Gastfreundschaft. Unser damaliger „Wohltäter“ ließ sich die Sache natürlich bezahlen, doch die deutsch-jüdischen Flüchtlinge bauten im Norden der Insel eine landwirtschaftliche Kooperative auf und die „Productos de Sosua“ sind noch immer Qualitätsartikel. „Die Deutschen“ wurden Dominikaner und heirateten in das bunte Gemisch der Insulaner ein.

    Warum auch nicht, heiratete doch schon Moses eine Afrikanerin, eine Schwarze und preist nicht das Lied der Lieder, (shit haschirim), das das heiligste ist (qodesh qodashim) das Hohelied Salomos, die Schönheit einer stolzen schwarzen Chica…?!

    Schwarz bin ich und schön
    Töchter Jerushalajims,
    wie die Zelte Kedars
    wie die Behänge Shelomos

    Ein Liebeslied, ein Lied, das der Schönheit des weiblichen Körpers huldigt, ein Lied, das das Leben und die Zeugung von Leben verherrlicht, wurde uns da übermittelt und was machen wir………………..

    En vivo, desde el barrio La Puya

    El Patio

  • ¡Buenas noches! Señor Hagen,

    gerade habe ich wieder was über „Zionisten“ gelernt…………

    Zionisten sind gerade den europäischen Antisemiten herzlich willkommen, wenn sie es denn ernst meinen, will sagen: nach Israel gehen. Nur die Juden im „eigenen Land“ sind den Antisemiten ein Dorn im Auge, nicht die Juden weit weg in der Wüste.

  • “Heute hat sich nun endlich einer offen als Zionist geoutet”

    Ist das für Sie etwas derart ungewöhnliches? Oder wissen Sie einfach nicht so recht, was Zionismus überhaupt ist?

    Der Datenscheich:

    Jawohl – das IST etwas ungewöhnliches für mich. Aber etwas achtenswert ungewöhnliches.

    Ich weiß natürlich nicht, ob mein Wissen über den Zionismus Ihren Kriterien gerecht wird. Bislang wird er auf arabischer Seite ja als Feindbild gehandelt (obwohl das ‘lerne deinen Feind kennen‘ in Syrien nicht gerade mit allzu großer Begeisterung umgesetzt wurde, will sagen, Freiwillige für die Hebräisch-Kurse waren immer Mangelware ).

    Ich weiß z.B. nicht, ob es Zionisten gibt die rückhaltlos bereit wären, mit den Arabern zu koexistieren, oder ob sich alle noch immer auf ein (araberfreies) ‘Erez Israel – vom Euphrat bis zum Nil’ festlegen lassen? Wie ist der aktuelle Stand heute?

  • ¡Hola, de nuevo! Datenscheich

    Ausländische Analysten sahen im Mord des Industrieministers Pierre Gemayel schon den Startschuss für einen neuen Bürgerkrieg! Hat aber anscheinend bisher noch nicht geklappt.

    „Der [ Bürgerkrieg ] aber scheint zwischen Maisverkäufern, Fahnenhändlern und munter neue, überkonfessionelle Slogans kreierenden jungen Demonstranten weit entfernt. Vor ihren Zelten, die überall zwischen dem Hauptquartier der Vereinten Nationen und dem Beginn des Ostbeiruter Ausgehviertels Gemayzeh entstanden sind, rauchen sie an diesem Montagabend ihre Wasserpfeifen.“

    Ein leichtes Bedauern schwingt zwischen den Zeilen des Berichts in SpOn mit, dass kann aber auch daran gelegen haben, dass er nicht mal ziehen durfte…..:-)

    En vivo, desde el barrio La Puya
    – El Patio

    Der Datenscheich: Weißt Du, hier wird – wenn man das als deutscher Seppl hört – gedacht, ein *Industrieminister* sei so etwas wie der Bäckermeister von nebenan, also ein Mitmensch wie du und ich, der halt Staatsbeamter ist,. oder Parteimitglied oder sonstwas. Jedenfalls trifft man ihn beim einkaufen, und spätestens nach dem Ende seiner Amtszeit grüßt man sich auch wieder freundlich.Im Libanon heißt *Industroiemionister* etwas ganz anderes. Es heißt, daß man innerhalb einer der verschiedenen mafiösen Machtstrukturen zur herrschenden Familie gehört, daß man während seiner Amtszeit das Wohl des Clans und der eigenen Konfession im Sinn hat (und sonst NICHTS!), und daß man weder vorher noch nachher selbst einkaufen geht (höchstens in Paris), weil man das noch nie im Leben gemacht hat, und auch nie in die Verlegenheit gebracht wird, es zu tun.

    Es sind Clans, die gegeneinander kämpfen – und NUR das zählt. Der Mörder kann also aus einer ganz, ganz anderen Ecke kommen, als uns die Presse verklickern will. Oder der Mossad steckt doch dahinter – denn der Libanon soll bloß nicht zur Ruhe finden, denn dann würde auch Syrien Luft kriegen und könnte mit dem Iran… daß der Irak…. damit am Golf…. (usf. usf.)

    Ach ja, wenn sich nicht so viele von außen einmischen würden, wäre alles ganz easy. Denn unter normalen Umständen reicht ein Anschlag alle 10, 15 Jahre, um das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Familien und Clans zu halten… (klingt das jetzt etwa zynisch?)

    Apropos: Ist dir aufgefallen, daß meine Einträge ‘gated community’ inzwischen als Plattform für Hetzversuche genutzt werden? Heute hat sich nun endlich einer offen als Zionist geoutet. Na, immerhin, das ist doch mal eine Grundlage, auf der wir beide gemeinsam unsere MK 47 und Uzzis putzen können, wobei man sich in frundlicher Nachbarschaft gegenseitig das Öltüchlein reicht ;-))

  • ¡Buenas noches! Datenscheich

    Es weihnachtet,……… mitten in einem Bericht über die Demonstrationen im Libanon entdeckte ich eine kleine Adventsgeschichte.

    Hand in Hand demonstrierten Muslime und Christen gegen die amtierende Regierung, nach libanesischen Angaben ca. 2 Millionen, nach westlichen Medien waren es „zehntausende“, wie es ca. 200 in Google-News aufgelistete Blätter berichten, Neuen Züricher Zeitung meldete „mehrere hunderttausend“. die Tagesschau (allerdings nur im Internet) zählt „zwischen 800.000 und einer Million Menschen“ der Autor des Berichts wundert sich über die Medien (die alle von den gleichen Agenturen „gespeist“ werden) wie die Zahlen derart extrem auseinanderklaffen können. Sein sich wundern kann ich nachvollziehen.

    Und dann wird’s weihnachtlich……….. “libanesische Christen halten ihren Gottesdienst im Freien ab, und Muslime umrahmten jenen Gottesdienst, schützten ihn und bewahrten respektvoll Ruhe zu der Andacht zum 1. Advent!“ ………und das alles auf einer Demo!

    Da liest man monatelang im Mainstream, dass im Libanon die „radikalislamische“ Hizbollah ein Werk des Teufels ist, und dann so eine Meldung?

    „Wäre das nicht ein hinreißendes Bild für christlich-muslimisches Miteinander? Warum wird dem deutschen Bundesbürger solch ein Bild vorenthalten?”
    Fragt der Autor am Schluss seiner Ausführungen und dieser Frage kann ich mich hier aus der Karibik nur anschließen.

    Ich habe, wie jeder der auf die Medien angewiesen ist, keine Ahnung, wie viele und wer genau da bis heute demonstriert, nur ein „gemeinsamer“ Gottesdienst oder ein gegenseitig tolerierter, das wäre, wenn die Meldung stimmt, ein Hoffnungsschimmer in unserer bleiernen Zeit, dies schreibt ein Agnostiker.

    En vivo, desde el barrio La Puya

    – El Patio

    Der Datenscheich: Die stark unterschiedlichen Zahlen sind ‘standard’ – denn viele Menschen können nicht gut schätzen. Und deren Zahlen werden dann noch je nach Interessenlage hoch- oder runtergerechnet. Wenn ausländische Korrespondenten mit ins Spiel kommen, wirds ganz duster – denn für einen Europäer sehen diese Araber doch sowieso alle gleich aus… klar verzählt man sich dann

    Und natürlich ist DAS die Grundsituatuation im Nahen Osten, so wie ich sie dort aus den Jahrzehnten meines Lebens kenne: daß ich als Moslem meinen christlichen Nachbar schütze, während ER betet … und umgekehrt! In Damaskus gab es diese Verläßlichkeit genauso, wie die gegenseitigen Besuche, bei denen man die andere Konfession zu ihren Feiertagen beglückwünscht.

    Hier kommt bald das (reale) Weihnachtsmärchen aus dem 1. Weltkrieg ins Kino – als die Männer plötzlich aufhörten zu schießen, gemeinsam  einen Gottesdienst zelebrierten und Fußball spielten. Klar – HIER war das ein WUNDER… aber es bewies, daß es geht, und erschreckte die Regierungen und Generalstäbe zu Tode.

    Danke für den Tip – ich werde mal auf den arabischen Seiten schauen, ob sich irgendwo ein paar entsprechende Bilder finden lassen…

  • 🙂 Gut dass die schon vor einer Weile gereist sind…
    Was anderes, was hälst Du von dem Zitat der FAZ(? oder SZ?): “Steinmeier lockt Syrien mit Angeboten aus Europa”? “Putputput” sagt der Panzerknacker (wegen seiner Brille) zum unmündigen Araber… . Oder seit wann “lockt” man erwachsene mündige Menschen? Kann es sein dass die europäischen Politiker ein wenig ein Kolonialherrenauftreten haben oder ist das nur der Ton der Presse?

    Der Datenscheich:

    Ich hoffe doch sehr, daß es nur die Presse ist, die auf solche Ideen kommt – denn sonst hättest Du mit der ‘Kolonialherrenmentalität’ vermutlich recht.

    Oh, wie peinlich.

    Ansonsten kann man sich mit Blick auf die zeitliche Dimension beruhigen: Damaskus existiert ununterbrochen seit 4, 5 oder sogar 6 Tausend Jahren. Dann soll doch so ein Jungkulturfrischling mal locken… putputput… (und die Damaszener freuen sich, denn endlich gibt’s wieder was, über das man herzlich lachen kann.)

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