Allgemein bekannt
Es ist ein ständiger Wechsel zwischen deiner vollen und ausschließlichen Aufmerksamkeit auf das andere Lebewesen und den marginalisierten Bedürfnissen deines Individuums.
Impliziert
Es ist außerdem eine Rolle, die immer einhergeht mit der Schuld – früh im Caring sozialisiert, daraus resultierende Verantwortung, das gesellschaftlich zu fördernde Kind, dessen gelingendes Leben vs der individuellen Selbstverwirklichung – und der Scham – das Private wird allen gezeigt, die Wutanfälle, die eigene Unbeherrschtheit, begleitet vom Wissen um gängige Erziehungswerte und der Unmöglichkeit, sie zu erfüllen – einer dauerhaft empfundenen Unzulänglichkeit.
Derzeit ist es normal, dass die mothernde Person in ihrer Rolle, in ihrer Funktion die volle Verantwortung für das Leben eines Babys, ihres Kindes trägt – immer, im Hier und Jetzt, in der Vergangenheit, aber auch in der Zukunft, wenn das Kind zurückblickt, auf theys Vergangenheit.
Nicht der Vater, nicht die Großeltern, Tanten, Onkel oder andere Verwandte sind primär zuständig für ein Kind. Die werden nicht für das grundlegende Gelingen oder Misslingen einer Kindheit zur Verantwortung gezogen. Am Ende ist es „die Mutter“, die die Schuld zu tragen hat.
Und das ist vor allem anderen das unzumutbar Überfordernde für ein Individuum (und für ein Kind übrigens auch): die Allmacht über dieses kleine Menschenwesen – und die daraus resultierende immens große Verantwortung, nur und ausschließlich beruhend auf deiner Rolle im Mothering.
Damit sich diese Rolle ändern kann…
Im letzten meiner vierteiligen Gedicht über das Mothering „feministic mothering“ habe ich geschlussfolgert: „Drum ist die einzige Konsequenz, der einzige Ausweg, den ich nennen kann: Verweigert die Eizelle dem Mann!“
Diese Verweigerung muss ich an dieser Stelle deutlicher machen:
Verweigert die Eizelle, solange ihr die Schuld an der gesellschaftlichen Verantwortung ALLEINE tragt!
Es bleibt dein Privatvergnügen…